Distelöl enthält wichtige Wirkstoffe für die Haut und das Immunsystem. Mit dem Öl kannst du nicht nur Salate anreichern sondern auch deine Haut verwöhnen.
Distelöl: Dieses Speiseöl pflegt die Haut
Distelöl wird aus den Samenkapseln der Färberdistel gewonnen. Oft findest du es im Handel auch unter dem Namen Safloröl. Das kaltgepresste Öl enthält reichlich essentielle Fettsäuren und Vitamine, die für eine gesunde und schöne Haut wichtig sind. Daher kannst du Distelöl nicht nur in der Küche verwenden – es eignet sich auch zur Schönheitspflege.
Folgende Stoffe sind in Distelöl enthalten:
- Linolsäure ist eine Fettsäure, die du über die Nahrung aufnehmen musst. Sie unterstützt deine Zellen beim Wachsen und hilft dabei, Krankheitserreger abzuwehren.
- Vitamin A benötigt der Körper, um neue Zellen zu bilden.Besonders für Hautzellen, Schleimhäute, Nervenzellen und den Sehnerv ist der Nährstoff wichtig.
- Vitamin E zählt zu den Antioxidantien. In Kosmetikcremes soll es die oberste Hautschicht vor schädlichen Umwelteinflüssen und UV-Strahlen schützen und die Cremes haltbarer machen. Die Wirkung von solchen Cremes ist allerdings umstritten: Es gibt keine Beweise dafür, dass die Vitamine durch die Hautschicht bis an die Zellen gelangen. Der NDR interviewte Dermatologen zu dem Thema.
- Vitamin K benötigt der Körper, um Knochenzellen zu bilden. Außerdem ist das Vitamin an der Blutgerinnung mitbeteiligt.
Distelöl in der Küche: Wichtig für Veganer und Vegetarier
Genau wie Sonnenblumenöl oder Nüsse enthält Distelöl viel gesundes Omega 6. Diese Fettsäuren, zu denen auch die Linolsäure zählt, kommen sonst hauptsächlich in Fleisch und Milchprodukten vor.
- Vegetarier und Veganer können durch Distelöl ihren Linolsäure-Bedarf decken. Alle weiteren Omega-6-Fettsäuren stellt der Körper selbst durch Stoffwechselprozesse her.
- Diestelöl ist auch gut für den Cholesterinspiegel: Das Öl besteht hauptsächlich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Trotzdem musst du aufpassen: Enthält deine Nahrung jedoch zu viele Omega-6-Fettsäuren, kann der Körper die ebenfalls wichtigen Omega-3-Fettsäuren nicht richtig verarbeiten. Dadurch können Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Arthrose, Diabetes oder Allergien entstehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher weniger Fleisch zu essen und dafür mehr Gemüse, Fisch und Obst auf den Teller zu bringen. Diese Nahrungsmittel ergänzen deine Ernährung um die wertvollen Omega-3-Fettsäuren.
Distelöl hat einen feinen, leicht nussigen Geschmack, der sehr gut zu Gemüse passt. Verwende es zum Beispiel:
- als Dressing für Salate
- zum Verfeinern von Wurzelgemüse
- für pflanzliche Brotaufstriche oder Dips
Achte darauf, das Öl nicht zu stark zu erhitzen. Es hat einen sehr niedrigen Rauchpunkt (150-160 Grad), ähnlich wie kaltgepresstes Olivenöl. Nach Untersuchungen der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stehen die Gase von pflanzlichen Ölen in Verdacht, krebserregend zu sein.
Distelöl: Pflege für fettige Haut
Die Linolsäure im Distelöl wird auch in unserem Körper gebildet. In unseren Hautzellen bildet sie Feuchtigkeit und reguliert dadurch die Schutzschicht der Haut, einem Film von Hauttalg und Feuchtigkeit. Ein ausgeglichener Fett-Feuchtigkeitsfilm hält die Haut elastisch und wirkt als natürliche Barriere gegen Krankheitserreger.
Distelöl kann deine Haut auf natürliche Weise pflegen:
- Fettiger Haut fehlt es meist an Feuchtigkeit. Das Öl kann dies ausgleichen und die Haut wieder geschmeidig machen.
- Außerdem hilft Distelöl gegen Mitesser und kleine Pickel: Die enthaltenen Vitamine A und E sorgen dafür, dass entzündete Stellen schneller heilen.
So verwendest du das Distelöl zur Gesichtspflege:
- Reinige dein Gesicht mit einem milden Reinigungsmittel. Es sollte nicht zu stark entfetten.
- Verteile nun einige Tropfen Distelöl auf der Haut.
- Massiere das Öl leicht mit den Fingerspitzen ein, bis es eingezogen ist.
Die Haut nimmt das Distelöl schnell auf – es sollte kein fettiger Film zurückbleiben. Wenn du es regelmäßig anwendest, sieht deine Haut bald frischer aus und fettet langsamer nach.
Wende das Öl täglich entweder morgens zu deiner Tagespflege oder nachts an, bevor du zu Bett gehst. Es ist auch für das Dekolleté und den Rücken geeignet. Du kannst das Öl als Kur anwenden und für drei bis vier Tage an Stelle deiner üblichen Hautcreme verwenden.
Distelöl: Pflege für empfindliche Haut
Die Vitamine A und E schützen die oberste Hautschicht und fördern die hauteigene Regeneration der Zellen.
Wende es gegen die folgenden Hautbeschwerden an:
- Rötungen an den Wangen (Couperose)
- Fleckige Rötungen um die Nase (Rosazea)
- Augenringe
So gehst du vor: Tupfe das Distelöl auf die Rötungen – reibe es aber nicht ein, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Augenringe bekämpfst du, indem du das Öl abends unter den Augen aufträgst. Morgens sieht die Haut glatter und frischer aus.
Haare mit Distelöl pflegen
Gegen fettige Kopfhaut und Schuppen kannst du ebenfalls Distelöl einsetzten. Die enthaltene Linolsäure sorgt für einen ausgeglichenen Fett- und Feuchtigkeitsschutz der Kopfhaut.
Verwende Distelöl als Öl-Packung alle ein bis zwei Wochen:
- Wasche deine Haare mit einem milden Shampoo. Am besten verwendet du ein Bio-Shampoo , das die Haut nicht durch synthetische Zusätze wie Silikone reizt oder entfettet.
- Erwärme eine Tasse voll Distelöl und gieße es langsam über den Kopf.
- Massiere dann die Kopfhaut mit den Fingerspitzen. Wenn du viele Schuppen hast, kannst du etwas kräftiger massieren: Dadurch lösen sich die Schuppen und die Kopfhaut kann das Öl besser aufnehmen. Durch die Massage ist die Haut auch besser durchblutet und gekräftigt.
- Spüle die Reste des Distelöls nach etwa 15 Minuten wieder aus.
Tipp: Wenn du lange Haare hast, kannst du das Öl scheitelweise auftragen – so gelangt es auch wirklich auf die Kopfhaut. Teile dazu mit einen Kamm etwa ein bis zwei Zentimeter breite Strähnen ab und trage das Öl direkt auf die Kopfhaut auf.
Wenn du deinen Kopf regelmäßig mit Distelöl massierst, werden einzelne Haarzellen besser mit Nährstoffen versorgt. So kannst auch gegen den Haarausfall vorgehen.
So kaufst du Distelöl nachhaltig ein
Die Fäberdistel ist in ganz Europa und Asien heimisch. Färber nutzten sie lange, um Wolle, Leinenstoffe oder auch Seide rot zu färben. Heute wird der pflanzliche Farbstoff industriell genutzt, um Lebensmittel oder Kosmetika zu färben.
Die meisten Fäberdisteln bauen Mexiko, die USA oder Indien an. Das Distelöl hat somit einen entsprechend langen Transport hinter sich, der mit einem hohem CO2-Ausstoß verbunden ist. Diese Länder exportieren das Öl nicht nur als reines Lebensmittel, sondern hauptsächlich für industrielle Zwecke.
- Distelöl ist oft als Zutat in pflanzlicher Margarine enthalten.
- In der Kosmetik setzten es die Hersteller als natürlichen Rückfetter in Badeseifen und Duschgels ein.
- Außerdem kann Distelöl zu Linoleum oder zu Zusätzen für Lacke und Farben weiterverarbeitet werden.
In Deutschland, der Schweiz und Österreich gibt es zertifizierten Bio-Anbau der Färberdistel. Lokale Ölmühlen produzieren lokale Bio-Distelöle, das frei von chemischen Rückständen ist. Greife beim Einkaufen also am besten zu Bio-Ölen und lies genau nach, woher die verwendeten Disteln stammen.
Bio-Distelöle findest du in gut sortierten Bio-Märkten oder direkt im Online-Shop der Ölmühlen (zum Beispiel bei Ölmühle Solling oder Fandler). Viele Bio-Produkte gibt es auch bei **Amazon.