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Lavaerde für die Haare: So wendest du das natürliche Shampoo an

Lavaerde zum Haare waschen: Hier erfährst du, weshalb Tonerde deine Haare reinigt und auf welche Dinge du bei der Anwendung achten solltest.

Lavaerde, auch bekannt als Ghassoul, stammt aus dem marrokanischen Atlasgebirge. Dort wird sie seit vielen hundert Jahren zum Reinigen und Waschen verwendet. Denn Lavaerde hat nichts mit flüssiger Magma oder Vulkanen zu tun: Das Wort leitet sich von dem lateinischen Begriff „lavare“ ab und bedeutet „waschen“ – tatsächlich besteht sie aus Tonerde. Sie ist ein natürliches Mittel, das frei von chemischen Zusätzen ist und als Shampoo angewandt werden kann.

Wirkung von Lavaerde: So werden deine Haare sauber

Sich mit Erde die Haare zu waschen, dürften die meisten nach dem Sandkastenalter aufgegeben haben. Doch tatsächlich reinigt Lavaerde das Haar anstatt es zu verschmutzen. Das funktioniert so:

Zum Haarewaschen wird die Tonerde mit Wasser vermischt. Dadurch entsteht eine breiige, fast gelartige Konsistenz. Gibst du das Gemisch nun auf den Kopf, können die enthaltenen Partikel Schmutz und Fett aufsaugen. Da sie dabei die natürliche Schutzschicht der Kopfhaut nicht angreifen, werden Haare und Kopfhaut mild gereinigt.

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Haare waschen mit Lavaerde: So geht’s

Um deine Haare mit Lavaerde zu waschen, benötigst du eine kleine Schale und einen nicht metallischen Löffel, zum Beispiel aus Holz. Vielleicht benötigst du einige Versuche, um die richtigen Mengen und das ideale Mischverhältnis von Lavaerde zu Wasser herauszufinden.

Dabei kommt es natürlich besonders auf deine Haarlänge, -struktur und -dichte an. Wenn du viele oder lange Haare hast, wirst du etwas mehr Lavaerde benötigen. Bei Locken sollte die Lavaerde tendenziell dünnflüssiger sein, damit du sie anschließend besser auswaschen kannst.

Vorbereitung der Lavaerde:

  1. Rühre die Paste bereits vor dem Duschen an – so kann sich das Wasser gut mit der Lavaerde verbinden. Vermische zunächst einen Esslöffel der Tonerde mit einem Esslöffel lauwarmen Wasser und rühre ordentlich um. 
  2. Wenn du magst, kannst du für eine anschließende Haarspülung noch eine sogenannte saure Rinse anrühren: Gib einen Liter kaltes Leitungswasser in einen Messbecher und verrühre darin ein bis zwei Esslöffel Apfelessig. Diese natürliche Spülung schließt nach der Haarwäsche die Haarschuppen und verleiht einen tollen Glanz.
  3. Vor dem Duschen solltest du deine Haare gründlich durchbürsten, um Knötchen zu vermeiden. Auf diese Weise lässt sich die Lavaerde besser ausspülen und du kannst die Haare nach dem Waschen gut durchkämmen.

Haare waschen mit Lavaerde:

  1. Mache deine Haare nass. Gib dann die Paste auf deine Hände und massiere sie gründlich in deine Kopfhaut ein. Achte darauf, die Mischung auf allen Haarwurzeln zu verteilen. Die Längen kannst du aussparen.
  2. Es gibt keine Einwirkzeit für die Lavaerde. Es genügt, wenn du sie zwei bis drei Minuten einmassierst. Dabei regst du die Durchblutung der Kopfhaut an und kannst das Haarwachstum fördern.
  3. Da die Tonerde frei von Tensiden ist, schäumt der Shampooersatz nicht. Zu Beginn ist das wahrscheinlich etwas ungewohnt.
  4. Spüle die Lavaerde nun gründlich aus. Achte dabei besonders auf die Bereiche an den Ohren und im Nacken. Wenn du damit fertig bist, gibst du die saure Rinse über deine Haare. Diese Spülung solltest du nicht auswaschen.

Tipps zum Waschen mit Lavaerde:

  • Wenn du noch etwas von deiner Tonerde-Mischung übrig hast, kannst du sie auch gut als Peeling für die Haut verwenden. Die Lavaerde greift die Fettschicht der Haut nicht an und ist deshalb ideal, um alte Schüppchen zu entfernen und das Gesicht sowie Dekolleté zu reinigen. Spare dabei Augen, Nase und Mund gut aus.
  • Entferne die Überreste der Lavaerde direkt nach dem Duschen. Das geht ruckzuck und dauert nur etwa ein bis zwei Minuten. Trocknet die Lavaerde an, musst du schon wesentlich gründlicher schrubben.

Wie gut ist Lavaerde im Vergleich zu herkömmlichem Shampoo?

Lavaerde ist ein natürliches Reinigungsmittel. Deshalb ist es frei von sämtlichen chemischen Zusatzstoffen. Dazu zählen Sulfate, Parabene, Silikon, Paraffinöl, aber auch Tenside, die Shampoo zum Schäumen bringen. Außerdem enthält die Tonerde kein Konservierungs-, Farb- oder Duftstoffe, geschweige denn Mikroplastik. Dafür ist sie reich an wichtigen Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Silizium.

Da Lavaerde den Säureschutzmantel der Kopfhaut nicht angreift, dauert es länger, bis deine Haare wieder fettig werden. Du musst sie also nicht so oft waschen wie mit herkömmlichem Shampoo. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Ressourcen. Wenn du gut haushaltest, kannst du ein Kilogramm Lavaerde über ein Jahr verwenden.

Die ursprüngliche Lavaerde wird im Atlasgebirge abgebaut und muss dementsprechend einige Kilometer zurücklegen, bis sie in deinem Badezimmer steht. Dabei entstehen Emissionen, die umweltschädlich sind. Da du allerdings Verpackungsmüll, Mikroplastik und Chemikalien sparst, ist die Lavaerde durchaus eine lohnende Alternative zu herkömmlichem Shampoo.

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