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Haare spenden: Das solltest du vorher wissen

Haare zu spenden ist eine einfache und schnelle Möglichkeit, anderen Menschen eine große Freude zu machen. Hier erfährst du, was du bei der Spende genau beachten solltest.

Haare spenden: Wie und warum?

Du bist die langen Haare leid und freust dich darauf, den langen Zopf endlich loszuwerden? Kein Grund, ihn achtlos wegzuwerfen! Wohltätige Organisationen freuen sich, wenn du Haare spendest, aus denen sie eine Echthaar-Perücke herstellen können.

Diese wird Menschen zur Verfügung gestellt, denen aufgrund von Erkrankungen keine Haare wachsen oder die viele Haare verloren haben. Gerade Kinder, die zum Beispiel aufgrund von Krebserkrankungen oder Verbrennungen ihr Kopfhaar verloren haben, werden dafür oft gemobbt und schief angeschaut. Für sie ist eine Echthaar-Perücke oftmals ein Segen und nimmt ihnen zumindest einen kleinen Teil ihrer seelischen Last.

Da Perücken aus Echthaar im Fachgeschäft sehr teuer sind, können sie sich viele nicht leisten. Daher sind sie auf Menschen angewiesen, die Haare spenden. Krankenkassen zahlen nur einen Bruchteil, der meist gerade einmal für eine Kunsthaarperücke reicht. Kunsthaarperücken sind jedoch oft noch als Fremdkörper zu erkennen und haben für die Betroffenen einen relativ niedrigen Tragekomfort.

Haare spenden: Seriöse Organisationen

Bei der Wahl der Organisation solltest du besonders sorgfältig recherchieren, wenn du deine Haare spenden möchtest. Mit echten Haaren lässt sich nämlich erstaunlich viel Geld verdienen. So kann es im schlimmsten Fall passieren, dass deine Haarspende von zwielichtigen Organisationen eigennützig weiterverkauft und nicht für wohltätige Zwecke genutzt wird.

Willst du herausfinden, ob eine Organisation vertrauenswürdig ist, solltest du dir erst einmal die Kontaktdaten genau anschauen. Finde heraus, ob die Adresse wirklich existiert und ruf die angegebene Telefonnummer an. Erkundige dich im Gespräch, wie genau die Haarspende abläuft und mit welchen Institutionen die Organisation zusammenarbeitet.

Du kannst auch nachschauen, ob vielleicht schon andere Haarspender:innen Erfahrungen mit dieser Organisation gesammelt haben und diese in Foren oder auf anderen Plattformen geteilt haben. Entstehen bei der Recherche Ungereimtheiten, solltest du von einer Spende absehen und nach anderen Organisationen suchen.

Zu bewährten Organisationen gehört zum Beispiel der Verein Haarfee aus Österreich, der Perücken für krebskranke Kinder produziert. Da der Verein komplett von Geld- und Haarspenden lebt, sind die Perücken für die Betroffenen völlig kostenlos.

Dann gibt es Organisationen, die die gespendeten Haare gesammelt verkaufen und das Geld anschließend gemeinnützigen Institutionen zukommen lassen. Dazu gehört beispielsweise BVZ Rapunzel, eine Organisation, zu deren Unterstützern unter anderem Eckhart von Hirschhausen gehört. Der Erlös der Haarspenden ging bisher zum Beispiel an ein Kinderhospiz, eine Kinderhilfsstiftung und einen Verein, der sich für Menschen mit seltenen Erkrankungen einsetzt.

Voraussetzungen: Länge, Farbe & Co.

Lässt du dir im Friseursalon deine Haare schneiden, solltest du beachten, dass die Haare damit rechtlich der Friseurin oder dem Friseur gehören. Möchtest du deine Haare spenden, kannst du zum einen nachfragen, ob der Salon die Haarreste direkt selbst an Organisationen schickt. Ist dies nicht der Fall, solltest du dich am besten vorher absichern, ob du deine Haare behalten kannst, um sie dann persönlich zu spenden.

Damit du deine Haare spenden kannst, müssen sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  • Die abgeschnittenen Haare müssen eine Länge von mindestens 25 bis 30 Zentimetern aufweisen. Die geforderte Länge schwankt teilweise nach den individuellen Vorgaben der jeweiligen Organisation. Generell gilt: Je länger, desto besser.
  • Die Haare dürfen nicht chemisch behandelt sein. Das heißt, gefärbte, blondierte, gesträhnte oder dauergewellte Haare werden zur Spende nicht angenommen.
  • Deine Haare sollten möglichst gesund aussehen und nicht zu stark strapaziert sein.
  • Dreadlocks können grundsätzlich nicht weiterverarbeitet werden.
  • Binde die abgeschnittenen Haare am besten am Ansatz und an den Spitzen fest zusammen. Zudem solltest du die Haare vorher ordentlich durchkämmen und dafür sorgen, dass sie möglichst alle in der gleichen Richtung liegen. Einige Organisationen schreiben auch vor, die Haare zu einem festen Zopf zu flechten.
  • Achte darauf, dass die Haare komplett getrocknet sind, bevor du sie verschickst. Landen die nassen Haare im Paket, kann es passieren, dass sie anfangen zu schimmeln.

Dies sind in der Regel die allgemeinen Vorgaben. Auf den Websiten der einzelnen Organisationen erhältst du genauere Informationen zu den individuellen Voraussetzungen und Regeln.