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Frizz-Haare: Das hilft gegen abstehende Haare

Frizz-Haare lassen dir nicht nur sprichwörtlich die Haare zu Berge stehen. Zum Glück gibt es einige natürliche Tipps und Mittel, die gegen abstehende Haare helfen. Auf Produkte mit kritischen Inhaltsstoffen kannst du verzichten.

Wie enstehen Frizz-Haare?

Deine Haare stehen in alle Richtungen ab, sind kraus, struppig oder spröde? Gefühlt machen sie, was sie wollen, scheinen zu fliegen und lassen sich nicht bändigen? Dann hast du Frizz-Haare.

Die Entstehung von Frizz-Haaren ist bedingt durch die komplexe Struktur der Haare. Jedes einzelne Haar besteht aus drei Schichten. Die äußere Schicht ist die sogennante Schuppenschicht. Wenn diese Schicht geschlossen ist, die Schuppen also flach anliegen und eng aneinander gekoppelt sind, sind die Haare geschmeidig und glatt. Frizz entsteht, wenn sich die Schuppen aufstellen und die Oberfläche der einzelnen Haare dadurch aufgeraut wird. Die Haare liegen nicht mehr glatt aneinander an, sondern springen aus ihrer Form.

Viele Dinge können können dazu führen, dass sich die Schuppenschicht öffnet und die Haare kraus statt geschmeidig werden. Ein Hauptgrund ist mangelnde Feuchtigkeit in den Haarfasern. Trockene Haare mit trockener Kopfhaut sind besonders anfällig für Frizz, denn ihre Schuppenschicht ist bereits etwas angeraut. Wenn du bei regnerischem Wetter oder hoher Luftfeuchtigkeit aus dem Haus gehst, dringt die Feuchtigkeit von außen unter die aufgestellten Schuppen. Nun sind deine Haare nicht nur trocken, sondern kräuseln sich auch oder stehen zu Berge. Besonders in der kalten Zeit erleben unsere Haare einen schnellen Wechsel von trockener Heizungsluft zu nasskalter Luft draußen. Kein Wunder, dass sie dann oft mit Frizz darauf reagieren.

Die Haare trocknen aber nicht nur durch Umwelteinflüsse aus, sondern auch durch falsche Haarpflege, agressive Haarfärbemittel oder Hitze (etwa durch Glätteisen). Manche Haare sind aber auch von Natur aus eher trocken, wie beispielsweise lockiges oder welliges Haar. 

Akut-Maßnahmen gegen Frizz-Haare

Auf der Suche nach schnellen Akut-Maßnahmen gegen Frizz-Haare greifen viele zu konventionellen Stylingprodukten, die mit „Anti-Frizz“-Wirkung beworben werden. Tatsächlich handelt es sich bei der Mehrzahl solcher Sprays, Seren, und Öle aber um Produkte, die randvoll mit kritischen Inhaltsstoffen sind, allen voran mit Silikonen. Silokone legen sich wie ein Film um die einzelnen Haare. Dadurch erscheinen sie zwar glatt und glänzend, allerdings können Pflegestoffe nicht mehr durch diesen Film hindurch in das Haar dringen. Unter dem schönen Glanz trocknen die Haare also weiter aus.

  • Um etwas akut gegen Frizz-Haare zu unternehmen, kannst du stattdessen einfach etwas Naturkosmetik-Bodylotion oder Handcreme in den Handflächen verreiben und damit sanft über das Deckhaar fahren. Achte darauf, dass das Produkt aber keinen Alkohol enthält, er kann die Haare weiter austrocknen. 
  • Inzwischen gibt es auch Naturkosmetik-Haarsprays, die ohne Silikone und andere bedenkliche Stoffe auskommen, und die Haare trotzdem in Form bringen. Besprühe eine unbenutzte Zahnbürste oder einen grobzinkigen Kamm mit ein wenig Haarspray und fahre damit über die abstehenden Haare.
  • Sind deine Haare sehr frizzy, kann es beim Kämmen ordentlich ziepen. Abhilfe schafft hierfür ein selbstgemachtes Leicht-Kämm-Spray. Befülle dafür eine Sprühflasche zu einem Drittel mit einer Naturkosmetik-Pflegespülung und Zweidrittel Wasser. Sprühe die Mischung vor dem Kämmen in das Haar, um es geschmeidiger zu machen.

Naturkosmetik-Pflege gegen Frizz-Haare

Die richtige Haarpflege ist das wirksamste Mittel gegen Frizz-Haare. Bedenke, dass Frizz oftmals von trockenen Haaren herrührt. Mit Naturkosmetik-Pflegeprodukten kannst du deine Haare optimal pflegen und sie mit Feuchtigkeit versorgen:

Wasche dein Haar mit silikonfreiem Shampoo

  • Verwende anstelle von silikonhaltigen Shampoos ein Naturkosmetik-Shampoo. Erstere sorgen zwar für einen äußeren Glanz der Haare, trocknen sie aber von innen aus, da keine Pflegestoffe durch die Silikonschicht gelangen. Naturkosmetik-Shampoos hingegen nutzen die Pflegekraft natürlicher Stoffe. Empfehlenswerte Produkte: Utopia-Bestenliste Shampoos ohne Silikone.
  • Wenn du eine ganz minimalistische Haarpflege möchtest, könntest du dir auch die No-Poo-Methode anschauen und deine Haare mit Roggenmehl waschen.

Nutze einen Conditioner – oder Apfelessig:

Die Haarwäsche raut die äußere Schuppenschicht etwas auf. Eine Spülung (in Naturkosmetik-Qualität) hilft dabei, die Schuppenschicht wieder zu schließen. Statt einer Spülung kannst du auch eine saure Rinse mit Apfelessig verwenden.

Verwende natürliche Öle

  • Öle sind eine gute Möglichkeit, die Haare glatt und geschmeidig zu pflegen. Sie versorgen die Haare mit Antioxidantien und viel Feuchtigkeit, wodurch Frizz-Haare keine Chance haben.
  • Ökotest hat allerdings herausgefunden, dass in konventionellen Haarölen oft bedenkliche Inhaltsstoffe stecken, nicht nur Silikonöle, sondern auch problematische Dufststoffe und UV-Filter.
  • Nutze stattdessen reine Pflanzenöle wie Kokosöl, Jojobaöl, Rizinusöl, Olivenöl, oder Arganöl.  Gib eine kleine Menge des Öls auf deine Fingerspitzen und verteile es in den Längen und Spitzen oder gleite sanft damit über die abstehenden Haare.
  • Alternativ kannst du auch eine Haarkur mit Ölen machen.

Frizz-Haare vermeiden durch schonende Haarpflege

Trockene Haare und Frizz-Haare brauchen oftmals weniger Pflege als uns die Kosmetikindustrie weismachen möchte. Gestalte deine Haarpflege mit einem Fokus auf hochwertige Naturkosmetik-Produkte und vor allem so, dass die Haare möglichst wenigen Belastungen ausgesetzt werden. Durch schonende Pflege und Behandlung verhinderst du nicht nur splissige und spröde Haare, sondern auch Frizz. Hier ein paar Tipps, wie du deine Haare schonen kannst:

  • Weniger Haarwäschen: Die Haarwäsche entfernt das natürliche Fett, das aus den Talgdrüsen in der Kopfhaut stammt. Das Fett ist eigentlich wichtig, um die Haare geschmeidig und glänzend zu machen. Doch viele empfinden ihre Haare schnell als zu fettig und waschen sie daher häufig. Mit der Zeit trocknen die Haare immer mehr aus, weil ihnen das natürliche Fett entzogen wird. Gewöhne dir daher an, deine Haare weniger zu waschen, damit die natürliche Talgproduktion sich regulieren kann.
  • Richtig Föhnen: Am schonendsten ist es, wenn du deine Haare luftrocknen lässt. Die Hitze strapaziert das Haar und vor allem lockiges Haar wird durch Föhnen weiter aufgeplustert. Am besten ist es, lockiges Haar an der Luft trocknen zu lassen, damit die Locken definierter werden. Glattes Haar kannst du vorsichtig und bei nicht zu heißer Temperatur föhnen. Im Gegensatz zu welligem oder lockigem Frizz-Haar, das sich kräuselt, neigen glatte Haare eher dazu, zu „fliegen“, wenn sie Frizz haben. Sanftes Föhnen erst bei mittlerer Hitze und dann auf der Kaltstufe sorgt dafür, dass sich die Schuppenschicht schließt und die Haare nicht aus der Form geraten.
  • Vermeide Glätteisen und Lockenstab: Glätteisen und Lockenstab arbeiten mit noch mehr Hitze als der Föhn und trocknen die Haare bei häufiger Nutzung aus. Das begünstigt Frizz.