Homosalate sind chemische Stoffe, die vor allem in Sonnencremes Verwendung finden. Wie du sie erkennst, was sie bedenklich macht und welche Alternativen es gibt, liest du hier.
Homosalate sind synthetische Verbindungen, unter anderem auf Basis von Kohlenstoff. Sie lassen sich als UV-Filter einsetzen und sind deshalb häufig Bestandteil von Sonnenschutzmitteln. Sie kommen aber auch in anderen Kosmetikprodukten vor.
Bisher gilt Homosalat nicht offiziell als gesundheitsschädigend. Es gibt aber Hinweise darauf, dass der Stoff den menschlichen Hormonhaushalt beeinträchtigen kann. Hier erfährst du, in welchen Produkten Homosalate enthalten sind, wie der Forschungsstand und die Rechtslage aktuell aussehen und wie du den bedenklichen Stoff im Alltag vermeiden kannst.
In diesen Produkten ist Homosalat enthalten
Die Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI) führt Homosalat unter der internationalen Bezeichnung „Homosalate“ – so findest du ihn auch auf Verpackunge angegeben. Laut dem unabhängigen Projekt INCI Beauty ist der Stoff vor allem in folgenden Produkten enthalten:
- Erwachsenensonnencreme
- Kindersonnencreme
- Anti-Aging-Gesichtscreme
- Gesichtscreme
Den größten Anteil (knapp 50 Prozent) machen dabei Sonnenschutzprodukte aus, weil Homosalat UV-Strahlen chemisch filtern und absorbieren kann. Darüber hinaus findet der Stoff aber auch in anderen Kosmetikprodukten Verwendung, weil er parfümierende Eigenschaften hat und für einen angenehmen Geruch sorgt.
Homosalate: Unbedenklich oder gesundheitsgefährdend?
Homosalate sind vor allem in der Kritik, weil sie beim Menschen möglicherweise als endokrine Disruptoren wirken. Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für Stoffe, die den menschlichen Hormonhaushalt stören und so die Gesundheit schädigen können. In diese Kategorie fallen zum Beispiel auch dhemisch-synthetische Pestizide wie Glyphosat. Bisher ist diese Vermutung wissenschaftlich aber noch nicht eindeutig bewiesen.
Laut der Pharmazeutischen Zeitung sind Homosalate in Anhang VI der Kosmetikverordnung gelistet. Sie gelten damit als gesundheitlich unbedenklich. Der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) kam 2007 zu der Schlussfolgerung, der Einsatz von Homosalaten in Sonnenschutzprodukten sei generell nicht gesundheitsgefährdend. Diese Einschätzung bezieht sich auf einen maximalen Anteil im Endprodukt von zehn Prozent.
Allerdings berücksichtigen solche allgemeinen Untersuchungsergebnisse bisher noch nicht das Potential von Homosalat als endokriner Disruptor. 2018 hat die Europäische Kommission eine Liste mit insgesamt 28 kosmetischen Inhaltsstoffen erstellt, bei denen es sich möglicherweise um endokrine Disruptoren handelt. Zu diesen Stoffen zählt auch Homosalat. Der SCCS untersuchte diese 28 Stoffe und kam 2021 zum Ergebnis, dass ein Homosalat-Anteil von 0,5% maximal sicher sei. Dass Homosalate ein endokriner Disruptor seien, ließe sich aufgrund der nicht ausreichenden Forschungsergebnisse noch nicht feststellen. Es existieren aber in-vitro-Studien, die darauf hinweisen, dass Homosalate sowohl auf Adrogenrezeptoren als auch auf denn Östrogenhaushalt wirken können.
Rechtliche Lage: Homosalate sind weltweit erlaubt
Weil bisher keine offizielle Bestätigung dafür vorliegt, dass sie die Gesundheit schädigen können, sind Homosalate weltweit als UV-Filter zugelassen – auch in der EU.
Geregelt wird die Zulassung von der europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Nach der REACH-Verordnung müssen Kosmetikhersteller der ECHA gegenüber alle Stoffe registrieren, die sie in ihren Produkten verwenden. Laut ECHA gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Homosalate ein Gesundheitsrisiko darstellen. Die Verwendung bleibt deshalb bis zu einer Grenze von zehn Prozent vom Endprodukt erlaubt.
So vermeidest du Produkte mit Homosalaten
Auf EU-Produkten müssen Homosalate unter den Inhaltsstoffen aufgeführt werden – mit einem genaueren Blick auf die Verpackung weißt du also in der Regel Bescheid.
Chemisch-synthetische UV-Filter wie Homosalat sind in vielen konventionellen Sonnencremes und -sprays enthalten. Am besten vermeidest du sie, indem du Bio-Sonnenschutzprodukte kaufst, die nur natürliche Zutaten enthalten. Dazu zählen zum Beispiel mineralische Sonnencremes. Näheres zur Wirksamkeit von biologischem Sonnenschutz erfährst du in diesem Artikel: Bio-Sonnencreme: Wirksamer Schutz ohne Risiko?
Bestenliste: Mineralische Bio-Sonnencreme