Allantoin ist ein Wirkstoff, der in vielen Hautpflegeprodukten zu finden ist. Doch wie funktioniert er? Und hat er auch Nebenwirkungen? Wir verraten es dir.
Allantoin ist ein Multitalent, das beruhigend und pflegend wirkt und daher in vielen verschiedenen Mitteln wie z.B. Duschgelen, Sonnencremes, Rasierwasser und Zahncremes vorkommt.
Am weitesten verbreitet ist sein Einsatz jedoch im Bereich der Kosmetik: Allantoin wird äußerlich angewendet in der Hautpflege und besonders in Anti-Aging Produkten eingesetzt. Ebenso wird es zur Narbenpflege und Wundbehandlung sowie gegen verschiedene Hauterkrankungen verwendet. Selbst in Arzneimitteln zur äußerlichen Anwendung ist Allantoin häufig enthalten, da mit seiner Hilfe andere Wirkstoffe leichter in tiefere Hautschichten eindringen können.
Ursprünglich wurde Allantoin ausschließlich aus pflanzlichen Quellen gewonnen und verbreitet in der Naturheilkunde eingesetzt. Heutzutage wird der Wirkstoff jedoch größtenteils synthetisch hergestellt.
Auch in der Babypflege findet Allantoin Anwendung, weshalb sich erst recht die Frage stellt: Ist der Wirkstoff gänzlich ungefährlich? Oder solltest du bei häufiger Anwendung doch Bedenken haben?
Wir zeigen dir, woher der Wirkstoff kommt, was er alles kann und was du beachten solltest:
Herkunft des Allantoin & Anwendung in der Naturheilkunde
Bei Allantoin handelt es sich um einen Stoff, der sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Organismen vorkommt (vor allem in Säugetieren). Im Menschen und beim Tier wird er als Abbauprodukt der Harnsäure gebildet. In Pflanzen ist es unter anderem dafür verantwortlich, dass das Wachstum angeregt wird. Dies geschieht durch seinen hohen Gehalt an Stickstoff.
Obwohl es heutzutage größtenteils synthetisch hergestellt wird, findet es sich immer noch reichlich in pflanzlichen Quellen:
- Beinwell (insbesondere Echter Beinwell, auch Schwarzwurz, Wallwurz oder Beinwurz genannt)
- Rosskastanie
- Ahorn
- Blumenkohl
- Grüne Bohnen
- Reis
- Sojakeimlinge
- Weizenkeimlinge
Suchst du nach einer sehr hochkonzentrierten, natürlichen Quelle für Allantoin, so wirst du beim „Echten Beinwell“ fündig. Beinwellsalbe galt lange Zeit als eine der besten Wundheilsalben in der Naturheilkunde, weshalb der Hauptwirkstoff auch heute noch verbreitet in natürlichen Produkten eingesetzt wird. Der Name entstand dadurch, dass das Kraut früher oft zur Behandlung von Unterschenkelgeschwüren angewendet wurde.
Wie wirkt Allantoin und in welchen Produkten ist es zu finden?
Der Wirkstoff Allantoin fördert die sogenannte „Proliferation“ der Zelle, d.h. es aktiviert die Zellerneuerung und beschleunigt die Regeneration. Deshalb eignet sich der Stoff hervorragend für Anti-Aging-Produkte und Wundheilsalben. Ebenfalls wirkt Allantoin laut einer Studie anti-oxidativ, beugt also der Hautalterung vor.
Außerdem unterstützt es die sogenannte „Epithelbildung“: Epithele sind mehrlagige Zellschichten und eine der wichtigsten Arten von Gewebe. Darunter fallen z.B. Gewebe in den Schweißdrüsen sowie die Epidermis (die oberste Hautschicht). Hier kann das Allantoin zum Einen dafür eingesetzt werden, Hornhaut und verhornte Poren weicher zu machen. So kann Talg leichter abfließen und Mitesser und Pickel werden vermindert. Zum Anderen hemmt es die Schweißproduktion, weshalb du Allantoin auch häufig in Deodorants findest. (Hautfreundliche Deos gibt es auf **Avocadostore.de)
Unter anderem hat es auch die Fähigkeit, nekrotisches Gewebe zu entfernen. Wenn Zellen abgestorben sind, wird das Allantoin diese schneller los und macht somit wieder Platz für neue Zellen, was die Regeneration der Haut ankurbelt. Vor allem im Winter eignet es sich gut, um die Haut bei rauer Kälte und trockener Heizungsluft die nötige Feuchtigkeit zu spenden und Juckreiz zu lindern. (Allantoinhaltige Handcremes für den Winter findest du auf **Avocadostore.de)
Überdies verfügt Allantoin über penetrationsfördende Fähigkeiten, das heißt es lässt andere Wirkstoffe tiefer in die Haut eindringen. Somit können Arzneimittel tiefer vordringen, ohne aggressiv in ihrer Wirkungsweise sein zu müssen.
Nebenwirkungenn des Allantoin & Nachhaltigkeit
Allantoin hat eine sehr intensive Wirkung, weshalb es nur in minimalen Dosierungen angewendet wird. Solltest du dir also Allantoin in roher Form kaufen wollen, um selbst Kosmetika herzustellen, achte darauf, eine sehr niedrige Konzentration einzusetzen. Möchtest du Echtes Beinwell verwenden, um ein natürliches Allantoin-Heilmittel zuzubereiten, solltest du immer darauf achten, es ausschließlich äußerlich anzuwenden. Es enthält Pyrrolizidinalkaloide, die giftig sind und krebserregend sein können.
Wie bei jedem Mittel aber, ob synthetisch oder natürlich, solltest du immer prüfen, ob du – oder dein Kind – womöglich unter einer Überempfindlichkeit leiden. Denn diese ist auch bei dem hautfreundlichen Allantoin nicht ausgeschlossen. Sollten allantoinhaltige Produkte also Rötungen und Juckreiz verursachen, beende die Anwendung.
Hinweis: Allantoin reagiert mit Metallen. Diese können zersetzend auf den Wirkstoff wirken. Daher solltest du Allantoin-Produkte nicht in Metallgefäßen aufbewahren.
Natürliches Allantoin ist ein ausgesprochen nachhaltiger Wirkstoff: Die pflanzliche Hauptquelle, das Echte Beinwell, wächst bei uns in Deutschland wild. Zudem kann es sehr leicht kultiviert werden: Echtes Beinwell wächst unglaublich schnell sehr hoch und kann bis zu viermal (!) im Jahr geerntet werden. Die Blüte der Pflanze eignet sich noch dazu ideal als Nahrung für Hummeln.