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Zimtöl: Wirkung, Anwendung und wie du es herstellst

Zimtöl eignet sich nicht bloß als Duftöl in der Weihnachtszeit. Das winterliche ätherische Öl hat auch einige gesundheitsfördernde Eigenschaften.

Der Duft und Geschmack von Zimt ist aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken. In unzähligen Gebäcken und Kerzen kannst du ihn in der kalten Jahreszeit finden. Doch lässt sich nicht bloß der rohe Zimt zu winterlichen Aromen und Geschmäckern verarbeiten, aus Zimt lässt sich auch das wertvolle Zimtöl herstellen. Erfahre hier, welche Inhaltsstoffe Zimtöl hat und wofür du es verwenden kannst.

Inhaltsstoffe von Zimtöl

Zimtöl ist ein ätherisches Öl und kann aus verschiedenen Zimtsorten gewonnen werden: Zum Einen aus dem Ceylon-Zimtbaum und zum Anderen aus der Zimtkassie, dem chinesischen Zimtbaum. Die Zimtsorte Cassia ist bekannt dafür, einen hohen Anteil an dem Giftstoff Cumarin zu enthalten. Auch die Ölvariante dieser Zimtsorte ist nicht ganz ungefährlich. Achte also darauf, lieber das unbedenkliche Ceylon-Öl zu verwenden.

  • Das sogenannte „echte Zimtöl“ wird aus der Zimtrinde des Ceylon-Baums wie die meisten ätherischen Öle durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Das Öl ist farblos oder blassgelb und dickflüssig. Erst mit dem Älterwerden riecht es leicht nach Zimt und nimmt eine rötlich-braune Farbe an. 
  • Das Zimtblätteröl, das aus den Blättern des „Echten Zimtbaumes“ gewonnen wird, riecht hingegen stark aromatisch und hat von Anfang an eine braune Farbe.

Die Zusammesetzung der Öle unterscheidet sich:

  • Das „echte Zimtöl“, also das Zimtrindenöl, besteht zum Großteil aus Zimtaldehyd (60 bis 70 Prozent). Das ist der Stoff, der für das Zimt-Aroma und den Geschmack verantwortlich ist. 
  • Das Zimtblätteröl hingegen besteht größtenteils aus Eugenol (70 bis 80 Prozent, ähnlich wie das ebenfalls weihnachtliche Nelkenöl). Eugenol ist die Ursache für die anti-bakterielle Wirkung des Zimtöls.

Außerdem besitzt das Zimtöl noch folgende weitere Inhaltsstoffe:

  • Zimtaldehyd
  • Eugenol
  • Phenole
  • Monoterpenen (Linalool)
  • Sesquiterpenen
  • Aldehyden
  • Ester

Verdauungsfördernde Wirkung des Zimtöls

Wenn wir den Geruch von Zimt einatmen, kann es dazu führen, dass wir plötzlich Appetit bekommen. Diese appetitanregende Wirkung ist nicht bloß eingebildet: Wenn die Nase das Zimtaldehyd im Zimtöl aufspürt, es sozusagen über die Luft an die Geruchs- und Geschmacksknospen gelangt, suggeriert es deinem Hirn, dass Nahrung kommt. Für Menschen, die ihren Appetit aufgrund von Krankheiten oder Medikamenten verloren haben, kann Zimtöl hilfreich sein.

Wenn du das Zimtöl direkt zu dir nimmst, regt es die Verdauung an: Es wirkt leicht reizend auf die Magenwände, sodass mehr Magensäfte produziert werden und die Durchblutung gefördert wird. Bei Völlegefühl, Blähungen oder leichten Krämpfen kann das ätherische Zimtöl helfen, die Magen-Darm-Probleme zu lösen. Denn durch die erhöhten Verdauungssäfte wird dein Essen besser verarbeitet, Völlegefühle lösen sich schneller.  

  • Da ätherische Öle sehr hochkonzentriert sind, ist eine aromatische Therapie etwa mit einer Duftlampe am sanftesten.
  • Solltest du es doch einnehmen wollen, achte darauf, nur sehr wenige Tropfen zum Beispiel in Wasser oder einem Smoothie zu vermischen.

Zimtöl wirkt entzündungshemmend und tötet Bakterien ab

Das Zimtöl hat außerdem weitere Fähigkeiten:

  • Es kann Bakterien – und sogar Pilze – abtöten und hemmt Entzündungen im Körper. Der dafür verantwortliche Stoff ist das (vor allem im Zimtblätteröl) reichlich vorhandene Eugenol. Dieses wirkt nachweislich antibakteriell und fungizid.
  • Es wirkt sogar gegen die gefährliche Bakterienform Escherichia coli, bekannt unter E. coli, das für starke Infektionen verantwortlich ist. Es kommt natürlich im Darm vor. Gelangt es jedoch anderweitig in unser System, kann es Durchfall, Übelkeit, Blut im Stuhl und im schlimmsten Fall sogar Nierenversagen verursachen. Das Zimtöl schafft es laut einer Studie, insbesondere die Aktivität dieses Bakteriums zu vermindern.
  • Leidest du unter Fuß- und Nagelpilz? Dann kann Zimtöl ein Hilfreiches Gegenmittel sein. Ähnlich wie Olivenöl ist es nachweislich gegen den Pilzstrang „Candida“ wirksam. Diese Pilze sind eine der häufigsten Ursachen für Nagelpilze. Träufele wenige Tropfen Zimtöl direkt auf den Nagel mit Nagelpilz oder vermische ein paar Tropfen des Zimtöls mit einer Hautcreme oder Fußcreme und verreibe sie auf dem infizierten Zeh.

Zimtöl gegen hohen Blutzucker und Diabetes

Zimtöl schafft es außerdem, den Blutzuckerspiegel und die Insulinausschütting zu regulieren. Menschen mit Typ 2-Diabetes erfuhren eine nachweisliche Verringerung ihres Glukosespiegels, nachdem sie täglich bis zu sechs Gramm Zimt zu sich nahmen. Auch Triglyceride und LDL-Cholesterin verringerten sich in der Studie bei Männern und Frauen zwischen 54 und 69 Jahren.

Wenn du konzentrierten Zimt in Form von Zimtöl einnimmst, ist der Effekt verstärkt. Aber Vorsicht, dass du nicht zu viel einnimmst, sonst könnte dein Blutzucker zu stark fallen.

Zwar haben die verschiedenen Zimtsorten beide einen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, eine Studie der Universität Münster zeigte jedoch, dass der sogenannte chinesische Cassia-Zimt einen weitaus größeren Einfluss hat. Sei jedoch trotzdem vorsichtig damit, da Cassia-Zimtöl einen hohen Anteil am toxischen Cumarin enthält.

Zimtöl für die Herzgesundheit

Wer sein Herz trainieren möchte, trainiert seinen Körper. Doch nicht nur Sport hilft dabei, das Herz zu stärken:

  • In einer Studie wurde nachgewiesen, dass Zimtöl einen ähnlichen Effekt auf die Leistungsfähigkeit des Herzens haben kann.
  • Bei regelmäßigem Sport und zusätzlicher Einnahme von Zimtöl wird der Effekt sogar verdoppelt: Die sogenannte Hämodynamik, also der Blutfluss in den Blutgefäßen, wird erleichtert.
  • Dies kann schweren Herzkrankheiten wie Herzinfarkten vorbeugen, die durch blockierte Arterien verursacht werden.

Ebenfalls kann Zimtöl zusätzlich zu regelmäßigem Sport den Cholesterinspiegel wieder ausgleichen:

  • Es sorgt dafür, dass das „schlechte“ Cholesterin (LDL) sinkt und das „gute“ Cholesterin (HDL) steigt.
  • Ersteres ist dafür verantwortlich, dass sich deine Arterien „verkalken“ können. Das HDL schützt hingegen deine Gefäßwände.
  • Dieser Mechanismus ist oftmals auf oxidativen Stress zurückzuführen.

Außerdem hemmt Zimtöl die MDA-Produktion, die sowohl bei Diabetes mellitus als auch Herzpatienten oft erhöht ist. Reich an Antioxidantien hält es zudem freie Radikale fern und hält dich und dein Herz fit und jung. 

Nebenwirkungen des Zimtöls

Wie bereits erwähnt, kann die Sorte Cassia sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Der darin enthaltene Wirkstoff Cumarin kann im schlimmsten Fall Leberschäden verursachen. 

Da es sich um ein hochkonzentriertes ätherisches Öl handelt, solltest du vorher immer austesten, ob du womöglich unter einer Überempfindlichkeit oder sogar einer Allergie leidest. Außerdem solltest du da<s Öl niemals unverdünnt mit Schleimhäuten in Kontakt kommen lassen.

Achte darauf, nie zu viel des Zimtöls einzunehmen: Eine Überdosierung kann zu Erbrechen und Durchfall führen. Auch eine Unterzuckerung bei Diabetikern ist möglich. Kinder und Schwangere sollte das Öl wegen seiner starken Wirkung nicht verwenden.