Wenn du deine Kleidung schützt und ordentlich pflegst, kannst du Lieblingsstücke nicht nur besonders lang tragen, sondern sparst auch Geld und Ressourcen. Wir stellen dir einige Tipps vor, mit denen dir das gelingt.
Die gesellschaftliche Wegwerf-Mentalität macht sich auch im Kleidungssektor bemerkbar. Wenn ein Kleidungsstück beschädigt ist oder uns nicht mehr gefällt, landet es nicht selten direkt in der Tonne. Für relativ wenig Geld können wir ja im nächsten Einkaufszentrum etwas Neues kaufen.
Doch das Fast-Fashion-Prinzip hat Folgen: Für die Produktion von Kleidung sind wertvolle Ressourcen (wie Fläche, Wasser und Energie) nötig. Mit jedem achtlos weggeworfenen und neu gekauften Kleidungsstück schaden wir also auch unserem Planeten. Mode von konventionellen Marken ist zudem häufig mit Schadstoffen belastet und wird meist unter unwürdigen Arbeitsbedingungen produziert.
Greife beim Kauf von Kleidung deshalb am besten auf Fair-Fashion-Marken zurück. Diese ist zwar oft teurer, aber mit unseren Tipps stellst du sicher, dass du sie lange tragen kannst. Hier siehst du die fairen Label, die in der Utopia-Community zurzeit besonders beliebt sind.
Tipp: Für Sparfüchse gibt es hier auch alle Grüne-Mode-Sales im Überblick.
Bestenliste: Die besten Modelabels für Fair-Trade-Kleidung & nachhaltige Mode1. Weniger waschen ist mehr
Achte darauf, deine Kleidung nur dann zu waschen, wenn es wirklich nötig ist. Die langen Programme der Waschmaschine und das Waschmittel strapazieren den Stoff und fördern damit den Verschleiß. Statt sie direkt in den Wäschekorb zu werfen, kannst du deine Kleidung auch auf andere Weise sauber und frisch halten:
- Kleinere Flecken kannst du mit einem nassen Schwamm oder Lappen entfernen.
- Für hartnäckigere Verschmutzungen kannst du etwas Gallseife verwenden. Achte dabei darauf, dass du wirklich nur die betroffene Stelle behandelst und den Rest des Kleidungsstücks verschonst.
- Nur weil du einen Pullover ein oder zwei Tage getragen hast, muss er nicht unbedingt gleich in die Wäsche. Mache stattdessen erst einmal den Geruchstest. Nimmst du keinen Schweiß- oder sonstige störende Gerüche wahr, kannst du es zurück auf die Kleiderstange hängen.
- Auch wenn Kleidungsstücke leicht nach Schweiß riechen, kannst du sie erst mal auf einen Bügel an die frische Luft hängen. Besonders bei Kleidung aus Wolle verfliegt der Geruch nach ein paar Stunden von allein.
2. Richtig waschen
Wenn deine Kleidung wäschst, solltest du vorher auf dem Etikett nachschauen, welche Temperaturen das jeweilige Stück verträgt. Bei besonders empfindliche Materialien solltest du nur Handwäsche.
Um Verfärbungen zu vermeiden, solltest du deine Wäsche zudem in helle und dunkle Kleidungsstücke aufteilen. In einigen Fällen ist es sinnvoll, auch nach Material zu sortieren. So gibt es zum Beispiel für Kleidung aus Wolle extra ein besonders schonendes Woll-Waschprogramm. Wenn du dieses Programm laufen lässt, kannst du außerdem ein Woll- oder Feinwaschmittel verwenden.
Sonst tut es in der Regel ein Vollwaschmittel in Pulverform. Greife beim Kauf zu Bio-Waschmittel – es ist frei von Mikroplastik und Schadstoffen. Das schützt nicht nur deine Kleidung, sondern auch die Umwelt. Empfehlenswerte Produkte findest du in unserer Bestenliste.
Alternativ kannst du auch Waschnüsse oder einen Waschball benutzen. Weitere Tipps findest du hier: Wäsche richtig waschen: Sortieren, Temperatur, Waschmittel
Bestenliste: Die besten Bio-Waschmittel und -Waschpulver3. Kleidermotten vorbeugen
Kleidermotten fressen kleine Löcher in deine Kleidungsstücke. Haben sie sich einmal durch das Material gefressen, ist es in der Regel kaum möglich, die Kleidung noch einmal zu tragen. Deshalb solltest du den Schädlingen vorbeugen. Diese Tipps können dir dabei helfen:
- Motten fühlen sich besonders in dunklen und ruhigen Ecken wohl. Wenn du deine Kleidung regelmäßig trägst, haben sie also fast gar keine Chance sich einzunisten. Noch sicherer ist es, eine Kleiderstange zu verwenden. Stellst du diese in einen hellen Raum, kommt erst gar keine Dunkelheit auf.
- Wenn du weißt, dass dein Zimmer anfällig für Motten ist, kannst du zusätzlich ein Insektenschutzgitter verwenden. Am Fenster angebracht hält es die Schädlinge davon ab, hereinzufliegen.
- Kleidermotten lieben Wolle. Wollpullover solltest du deshalb möglichst oft ausschütteln. Hast du Wollteppiche in der Wohnung, lohnt es sich, sie regelmäßig zu staubsaugen.
- Kleidung, die du in Kisten aufbewahrst und aktuell kaum trägst (zum Beispiel weil sie nicht zur Jahreszeit passt), solltest du regelmäßig auf Motten überprüfen. Sonst kann es nach einigen Monaten eine böse Überraschung geben.
4. Kleidermotten bekämpfen
Die Motten sind bereits da und fleißig dabei, sich durch deine Kleidung zu fressen? Keine Sorge! Mit einigen einfachen Methoden bekommst du die Schädlinge in den Griff:
- Duftstoffe aus ätherischen Ölen und Kräutern bekommen Motten gar nicht gut. Tunke deshalb einen Lappen in eine Mischung aus warmem Wasser und ätherischem Öl und wische deinen Schrank regelmäßig gründlich durch.
- Auch ein Säckchen mit stark riechenden Kräutern (wie Lavendel) hilft dabei, die Schädlinge zu vertreiben.
- Schlupfwespen sind die natürlichen Fressfeinde der Motte. Du kannst sie mittlerweile sogar online kaufen. Dann siedelst du sie in dem betroffenen Schrank an. Diesen solltest du vorher ausgeräumt und gesäubert haben. Anschließend begeben sich die Schlupfwespen von allein auf Mottenjagd. Kaufen** kannst du sie zum Beispiel im Avocadostore.
- Befallene Kleidung solltest du bei Temperaturen über 50 Grad waschen, um sie auch von Larven zu befreien.
Weitere Tipps und Tricks gegen Kleidermotten stellen wir dir hier vor: Kleidermotten bekämpfen: Diese Hausmittel helfen dabei
5. Gebrauchsspuren stilvoll verstecken
Nur weil eine Hose oder ein Oberteil ein kleines Loch hat, musst du die Kleidung noch lange nicht entsorgen. Stattdessen kannst du sie mit einem modischen Accessoire verstecken. Dafür kannst du zum Beispiel Tücher, Schals oder eine Brosche verwenden. Alternativ kannst du die Löcher auch stopfen.
Löcher in Jeans sind noch unkomplizierter: Die zerrissenen Hosen sind mittlerweile zu einem modischen Klassiker geworden. Stören dich die Risse, kannst du deine Jeans flicken.
Kaputte Kleidungsstücke kannst du dabei auch auf ganz offensichtliche Weise zusammenflicken. Dieser Trend wird auch als Visible Mending bezeichnet. Dabei verwendest du bewusst farbenfrohe Garne und Flicken und verleihst damit deiner alten Kleidung einen ganz neuen Look. Tipps und Hinweise dazu findest du hier: Visible Mending: So kannst du alte Kleidung aufwerten
6. Lokale Schneider:innen unterstützen
Du kennst dich gar nicht aus mit Nähen oder hast doch mal ein komplexeres Anliegen? Hilfe kannst du dir in Änderungsschneidereien in deiner Nähe suchen. Dort kümmern sich Expert:innen um dein Problem. Das ist zum Beispiel auch sinnvoll, wenn dir ein Kleidungsstück mal zu lang oder kurz sein sollte. Oft können Schneider:innen es mit wenigen Handgriffen wieder für dich passend machen. Damit schonst du nicht nur Ressourcen, sondern unterstützt auch kleine lokale Unternehmen.
7. Kaputte Kleidung umfunktionieren
Sind Kleidungsstücke doch einmal zu verschlissen, um sie wieder aufzupeppen, kannst du sie für andere Zwecke verwenden. So kannst du zum Beispiel kaputte T-Shirts und Hemden als Putzlappen benutzen. Willst du dich etwas kreativer ausleben, kannst du aus den alten Stoffen auch völlig neue Dinge nähen. Inspirationen und Anleitungen findest du hier:
- DIY: Turnbeutel selber nähen
- Abschminkpads selber machen
- Brotkorb nähen
- Körnerkissen nähen
- Mundschutz selber machen
- Stoffbinden selber nähen
Tipp: Wenn du noch intakte Kleidung hast, die du selbst nicht mehr trägst, kannst du diese spenden. Tipps dazu bekommst du hier: Kleiderspende: Wo es auch wirklich ankommt