Die Nagelhaut zu pflegen kostet nur wenig Aufwand und belohnt dich mit gepflegten, gesunden Nägeln. Hier liest du, was du bei der Pflege deiner Nagelhaut beachten solltest.
Eine gut gepflegte Nagelhaut sorgt dafür, dass die Finger- und Fußnägel gesund nachwachsen. Die Nägel schieben sich aus dem Nagelbett, ihrer Wachstumszone, heraus. Beim Wachsen verhornen die Zellen und bilden die Nagelplatte. Über dieser empfindlichen Wachstumszone am unteren Nagelrand liegt die Nagelhaut.
Gleich vorweg: Die Nagelhaut solltest du nicht schneiden, denn sie verhindert zum Beispiel den Pilzbefall des Nagelbetts oder schützt es vor Bakterien.
Zur regelmäßigen Pflege der Nagelhaut benötigt du nur wenige Hilfsmittel:
- Ein spezielles Rosenholzstäbchen – Damit schiebst du die Nagelhaut zurück.
- Nagelhautentferner oder Seifenlauge – Damit bereitest du dicke, feste Nagelhaut vor. Statt Nagelhautentferner zu kaufen, kannst du deine Finger in Seifenwasser baden.
- Nagelschere oder spezielle Nagelhautzange – Achtung: Benutze Schere oder Zange nur, um eingerissene Nagelhaut abzuschneiden. Abreißen oder ähnliche Methoden können leicht zu Wunden führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich die Wunden anschließend entzünden.
- Nagelöl oder Nagelcreme – Damit cremst du die Nagelhaut zum Schluss ein.
In Parfümerien oder in der Kosmetikabteilung von Drogeriemärkten erhältst du das richtige Handwerkszeug für die Maniküre.
Nagelhaut pflegen: So gehst du vor
Wenn du deine Nagelhaut regelmäßig pflegst, lässt sie sich schnell und einfach zurückschieben. Es gibt dann weniger Probleme damit, dass sie fest am Nagel hängt oder sogar über die Nagelplatte wächst. Am besten gelingt dir die Routine, wenn du die Nagelhaut zusammen mit den Nägeln pflegst.
1. Die Nagelhaut zurückschieben
Dein wichtigstes Werkzeug ist das Rosenholzstäbchen. Es ist an einem Ende zugespitzt, das andere Ende ist abgeflacht, wie ein kleiner Spachtel. Mit dieser flachen Seite schiebst du die Nagelhaut zurück. Das spitze Ende verwendest du, wenn die Nagelhaut doch mal an einer Stelle festsitzt.
Vorsicht! Drücke beim Zurückschieben der Nagelhaut nicht auf das darunter liegende Nagelbett. Es können sich sonst kleine Dellen im Nagel bilden.
2. Eingerissene Nagelhaut behandeln
Schneide eingerissene Hautfetzen vorsichtig mit einer sauberen Nagelschere oder mit der Nagelhautzange ab. Stellst du fest, dass sich die Haut an den Rissen rötet oder entzündet hat, reinige die Stelle mit einem sauberen feuchten Tuch. Behandle dann die Wunde mit einer entzündungshemmenden Salbe. Tupfe beispielsweise etwas Kamillensalbe auf die Rötung.
3. Eincremen
Pflege die Nagelhaut zum Abschluss mit einer Nagelcreme aus pflanzlichen Ölen oder verwende pures Pflanzenöl. Damit schützt du die Haut nach der Behandlung. Massiere das Öl oder die Creme sanft am Nagelansatz ein. Auch dabei ist wichtig, das du an dieser empfindlichen Stelle starken Druck vermeidest.
Pflanzenöle enthalten meist eine Reihe von Fettsäuren. Einige davon verwendet der Körper unter anderem auch, um die Hautoberfläche zu schützen. Zu diesen Fettsäuren gehört zum Beispiel die Linolsäure. Sie ziehen schnell ein und sind gut verträglich. Die Fettsäuren halten die hauteigene Feuchtigkeit zurück und verhindern so, dass die Haut austrocknet und dadurch einreißt.
Für jeden Hauttyp geeignet sind zum Beispiel Aprikosenkernöl, Nachtkerzenöl oder Mandelöl. Bei sehr trockener Haut kannst du auch Olivenöl verwenden, um deine Nagelhaut zu pflegen.
Hartnäckige Nagelhaut pflegen
Wenn du festsitzende, dicke Nagelhaut pflegen möchtest, bereite sie mit Nagelhautentferner oder einem Seifenbad vor. Die Mittel sorgen dafür, dass die Nagelhaut weich wird und sich locker zurückschieben lässt.
Nagelhautentferner – Diese Produkte sind in der Regel sehr stark alkalisch, damit sie die Haut schnell aufweichen können. Viele der Mittel enthalten daher Kalium- oder Natriumhydroxid, die mit einem pH-Wert von 12 weit am äußeren Ende der Skala liegen. Die Werte reichen von 1, sauer bis 14, extrem alkalisch. Dadurch trocken sie stark die Haut aus. Zusätzlich enthalten sie deshalb meist Pflegeöle, wie Mandelöl.
So wendest du einen Nagelhautentferner an:
- Trage die Flüssigkeit direkt auf die zu behandelnden Stellen auf.
- Lass den Nagelhautentferner ein paar Minuten einwirken. Meist zieht er ein und trocknet auf der Haut an.
- Jetzt kannst du zum Rosenholzstäbchen greifen und die Haut zurückschieben. Setze nun die Pflege der Nagelhaut wie oben beschrieben fort.
Einige Biokosmetik-Marken haben auch Nagelhautentferner in ihrem Sortiment. Allerdings gibt es zu den genannten grundsätzlichen alkalischen Inhaltsstoffen wenig Alternativen.
Möchtest du nachhaltiger eine verdickte Nagelhaut pflegen, dann ist die hausgemachte Seifenlauge ein Tipp für dich.
Du benötigst dazu:
- eine kleine Schale für die Finger oder eine Schüssel, wenn du ein Fußbad nimmst
- lauwarmes Wasser
- ein Stück Seife (Achtung! Es muss Seife sein, keine ph-neutralen Waschstücke oder Syndets)
- Lege die Seife in die Schale und gieße das Wasser hinein. Tipp: Spiele etwas mit der Seife. So löst sich die Seife schneller im Wasser und deine Nagelhaut kommt intensiver mit ihr in Kontakt.
- Nach etwa fünf bis zehn Minuten trocknest du die Finger oder Zehen ab.
- Anschließend solltest du die Nagelhaut pflegen können wie oben beschrieben.
Trockene Nagelhaut – wie kommt es dazu?
Rissige und trockene Nagelhaut ist meist ein Zeichen, dass die Haut deiner Hände oder Füße strapaziert ist. Das kann verschiedne Ursachen haben.
- Putz- und Reinigungsmittel – Reinigungsmittel im Haushalt und Produkte zur Hautreinigung enthalten oftmals Tenside. Deren Aufgabe ist es, die meist fetthaltigen Schmutzpartikel abzuwaschen. Das gelingt am besten mit alkalischen Mitteln. Der Nachteil ist, dass sie dabei den Schutzfilm der Haut neutralisieren, der im leicht sauren pH-Bereich liegt. Laut dem Wissensmagazin Spektrum liegt der pH-Wert der Haut auf der Skala bei fünf. Bis sich dieser natürliche Schutz wieder gebildet hat, kann Feuchtigkeit aus der Haut verdunsten, sie trocknet aus. Feine Risse an der Nagelhaut sind ein Hinweise auf zu trockene Haut. Der hohe Alkoholanteil in Desinfektionsmitteln bewirkt ebenfalls, dass die Haut Feuchtigkeit verliert.
- Wetter – Ähnlich austrocknend wirken kalter Wind, Sonnenstrahlen oder ein zu trockenes Raumklima. Die Haut spannt, fast automatisch greifst du zum Cremetopf. Dann ist es Zeit, an die trockenen Hände und Füße zu denken. Massiere sie mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion. Während der Handmassage pflegst du auch die Nagelhaut besonders gründlich.
- Nagellackentferner – Lackierte Nägel sind ein Hingucker. Allerdings geht der Nagellackentferner wenig schonend mit den Nägeln und der Nagelhaut um. Du kannst auf acetonfreie Entferner zurückgreifen oder solche mit Pflegeölen verwenden. Diese Mittel sind weniger aggressiv zur Haut. Schonender für Nägel und Nagelhaut ist es jedoch, ihnen eine längere Pause ohne Lack zu gönnen. Setze den Nagellack beispielsweise nur zu besonderen Anlässen ein. Du wirst mit gesunden und gut gepflegten Nägeln belohnt.
- Nährstoffmangel – Eine mangelhafte Ernährung kann ebenfalls zu trockener Haut mit eingerissener Nagelhaut führen. Um die Haut zu pflegen, sind die sogenannten Hautvitamine A, B, C, D und E wichtig. Eine ausgewogene Ernährung mit viel saisonalem Obst und Gemüse, Vollkorn und Nüssen lässt deine gesamte Haut erstrahlen. Die lästigen Risse an der Nagelhaut heilen ab oder entstehen erst gar nicht.