Dass Gelnägel schädlich sind, ist mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen. Welche gesundheitlichen Auswirkungen Shellac- und Gel-Maniküren haben und welche Alternativen es gibt, erfährst du in diesem Artikel.
Shellac- und Gelnägel sind beliebte Maniküretechniken. In beiden Fällen bekommst du Gel beziehungsweise Lack auf die Nägel aufgetragen, der anschließend mithilfe von UV-Licht ausgehärtet wird. Dies bewirkt, dass die Farbe stärker hervortritt und länger hält. Bei Gelnägeln ist die aufgetragene Gelschicht deutlich dicker, als dies bei Shellac der Fall ist. Bei der Shellac-Therapie kommt hingegen eine Mischung aus Gel und Nagellack zum Einsatz. Diese ist kaum dicker als herkömmlicher Nagellack.
Nagelstudios empfehlen Shellac meist für kurze Nägel und einen natürlicheren Look. Gel-Maniküre ist hingegen eher für längere Nägel geeignet, die in der jeweiligen Farbe kräftig leuchten sollen.
Auch wenn beide Techniken beliebt sind, kommen sowohl Shellac- als auch Gelnägel nicht ohne schädliche Substanzen aus. Diese können nicht nur deinen Nägeln, sondern auch deiner allgemeinen Gesundheit gefährlich werden.
Sind Shellac- und Gelnägel schädlich?
Auch wenn die genauen Folgen noch nicht ganz klar sind, ist sich die Wissenschaft einig: Shellac- und Gelnägel sind schädlich. Dies liegt insbesondere an dem verwendeten UV-Licht, das die Gel- und Lackschicht trocknen soll. UV-Licht kann unsere Haut stark schädigen, frühzeitig altern lassen und die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Inwieweit diese Folgen tatsächlich eintreten, hängt vor allem davon ab, wie stark die jeweilige UV-Lampe strahlt und wie lange du dich dem UV-Licht aussetzt.
Eine US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2014 zeigt, dass die UV-Lampen je nach Nagelstudio unterschiedlich stark sein können. So ist das Risiko für Konsument:innen schwer abzuschätzen. Trotzdem weisen die Forscher:innen darauf hin, dass Menschen, die sich nur in größeren Abständen einer Gel- oder Shellac-Maniküre unterziehen, in der Regel nicht besorgt sein müssen. Das Hautkrebsrisiko steigt erst, wenn du dir mehrfach pro Monat oder vielleicht sogar einmal die Woche die Nägel machen lässt und deine Hand dabei jedes Mal etwa zehn Minuten dem UV-Licht aussetzt.
Dermatolog:innen betonen dabei jedoch, dass jede UV-Quelle das Risiko für Hautkrebs erhöhen kann. So entstanden an den Händen zweier Frauen, die regelmäßig Nagelstudios besuchten, abnormale Hautzellen. Die dazu veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2009 vermutet, dass das UV-Licht in den Studios die Ursache dafür war. Die Wissenschaftler:innen empfehlen, die Hände mit Sonnencreme vor den UV-Strahlen zu schützen.
Shellac- und Gelnägel: Schädlich für Haut und Nagel
Auch für die Nägel und die umliegende Nagelhaut selbst sind Shellac- und Gelnägel schädlich. So müssen die Nägel zu Beginn der Maniküre aufgeraut werden. Dies soll bewirken, dass das Gel und der Lack danach besser eindringen können. Dabei kann es zu kleinen Verletzungen kommen. Diese können sich im schlimmsten Fall zu einer Bakterien- oder Pilzinfektion oder einer Entzündung des Nagelbetts ausweiten.
Laut der Apotheken-Umschau sind die aggressiven Chemikalien in Kunst- und Gelnägeln zudem schädlich, weil sie die Nägel austrocknen und dadurch unelastisch und brüchig machen.
Acrylnägel als Alternative?
Acrylnägel sind hinsichtlich der Krebsgefahr weniger schädlich als Gelnägel. So kommt bei der Acrylmethode kein UV-Licht zum Einsatz. Stattdessen trocknet die Mischung aus Acryl-Pulver und Flüssigkeit an der Luft. Allerdings enthält das Pulver höhere Mengen an Methacrylaten. Diese können Nagel und Haut reizen und eine Kontaktallergie auslösen. Dabei kommt es zu Rötungen, Pickelbildungen und Juckreiz.
Wenn du bereits unter einer Allergie leidet, kannst du dich in einigen Nagelstudios bei der Gel-Maniküre nach einem acrylatfreien Gel erkundigen. Dies ist bei Acrylnägeln hingegen nicht möglich.
Pflegetipps für gesunde Nägel
Wenn du trotz der Gesundheitsrisiken nicht auf Shellac- oder Gelnägel verzichten möchtest, solltest du bei der Maniküre einige Hinweise beachten:
- Trage nicht durchgängig Shellac- oder Gelnägel, sondern gönne Haut und Nägeln zwischendurch immer wieder ausreichend Zeit zum Regenerieren. So vermeidest du nicht nur brüchige Nagel, sondern setzt deine Haut auch nicht immer wieder UV-Licht aus.
- Als gesündere Alternative zu den künstlichen Nägeln empfiehlt sich Nagellack von zertifizierten Naturkosmetikmarken. Mehr darüber erfährst du in unserem Überblick: Naturkosmetik-Nagellack: diese Marken sind empfehlenswert.
- Achte darauf, deine Hände nach einer Gel-, Acryl- oder Shellac-Maniküre regelmäßig gut zu pflegen – insbesondere die Nagelhaut und die Fingernägel selbst. Tipps dazu bekommst du hier: Nagelpflege: Tipps für schöne und gepflegte Fingernägel.
- Sind deine Nägel bereits brüchig, ist intensivere Pflege nötig. Weitere Infos bietet dir dieser Artikel: Brüchige Fingernägel mit natürlichen Mitteln stärken.