Sheabutter ist ein wahrer Alleskönner, wenn es um Körperpflege und Gesundheit geht. Wir erklären dir, wie sie traditionell hergestellt wird und worauf du beim Kauf achten solltest.
Die kostbare Sheabutter ist heute aus dem Kosmetikbereich kaum mehr wegzudenken. Sie ist vielseitig anwendbar, leicht zu verarbeiten und eignet sich als Heilmittel bei verschiedenen Beschwerden. Allerdings solltest du darauf achten, nur unraffinierte und zertifizierte Sheabutter zu kaufen.
Sheabutter: Gewonnen aus den Nüssen des Karitébaums
Gewonnen wird das gelblich-weiße Fett aus der Frucht des Karitébaums. Daher wird die Butter auch Karitébutter genannt. Der im tropischen Mittelafrika beheimatete Baum kann bis zu 20 Meter groß werden. An seinen Zweigen reifen in traubenartigen Formationen die Sheanüsse heran – sie zählen trotz ihres Namens zu den Beerengewächsen.
Sheanüsse bestehen zu 50 Prozent aus Fett. Zur Gewinnung des Fetts werden die Nüsse von ihrem Fruchtfleisch befreit und in einem aufwändigen Verfahren zerkleinert. Anschließend werden die gemahlenen Kerne mit warmem Wasser vermengt und zu einer breiartigen Masse geknetet. Das Fett das sich dabei absondert setzt sich nach und nach an der Wasseroberfläche ab und kann abgesiebt werden. Abgekühlt wird es hart und nimmt die endgültige Form reiner Sheabutter an.
Sheabutter: Unraffiniert oder raffiniert?
Generell gilt die unraffinierte, reine Sheabutter als wirkungsvoller, da sie mehr natürliche Nährstoffe enthält, als die raffinierte Variante. Die unraffinierte Form ist gelblich-weiß, gelegentlich auch mit einem leichten Grünschimmer.
Je nach Sorte hat Shea-Butter einen milden, aromatisch-würzigen Geruch, der an Schokolade erinnert. Für die kommerzielle Weiterverarbeitung wird die Butter häufig raffiniert. Ihre Farbe wird dadurch reinweiß. Das geschieht, da beim Raffinationsprozess das Beta-Karotin verloren geht. Schon anhand der Farbe lässt sich also leicht erkennen, ob es sich um raffinierte oder unraffinierte Sheabutter handelt. Unraffinierte Butter zieht außerdem schneller in die Haut ein und hinterlässt keinen Fettfilm.
Inhaltsstoffe von Sheabutter
Eine Besonderheit, die unraffinierte Sheabutter so wertvoll macht, ist ihre hohe Konzentration an sogenannten unverseifbaren Bestandteilen. Das bedeutet, dass diese Moleküle durch den Kontakt mit Wasser nicht gelöst, also „verseift“ werden können. Diese nichtverseifbaren Bestandteile in der Butter sind Stoffe wie Ölsäure, Kohlenwasserstoffe, Tocopherole oder Phytosterole.
Besonders letztere sind für deine Hautpflege von großem Nutzen: Phytosterole sind ein natürlicher Bestandteil der hauteigenen Fettschicht und sorgen dafür, dass Nährstoffe von außen besser aufgenommen werden können. Außerdem halten sie deine Haut elastisch und gleichen Feuchtigkeitsmangel aus. Neben diesen Bestandteilen hat unraffinierte Sheabutter aber noch eine Reihe weiterer kostbarer Inhaltsstoffe. Dazu zählen:
- Allantoin: Abbauprodukt der Harnsäure, das eine entzündungshemmende und wundheilende Eigenschaft besitzt. Allantoin regeneriert die Hautzellen und ist ein bewährter Inhaltsstoff, um Hautirritationen und Wunden zu versorgen. Zahlreichen Hautcremes wird Allantoin als Zusatz beigemischt.
- Vitamin E: Sorgt als wichtiges Antioxidans dafür, schädliche Stoffe aus dem Körper zu transportieren. Außerdem kann es Alterungsprozesse der Zellen verlangsamen. Vitamin E kann der Körper nicht selbst herstellen.
- Beta Karotin: Kontrolliert als sekundärer Pflanzenstoff das Zellwachstum und fungiert ebenfalls als Radikalfänger.
- Omega 3 Fettsäuren: Essentielle Fette, die den Hormonhaushalt regulieren und Entzündungswerte senken können.
- Linolsäure: Pflanzliche Fettsäure, die hautberuhigende Eigenschaften hat und den Feuchtigkeitshaushalt deiner Haut verbessert.
Sheabutter in der ästhetischen und medizinischen Kosmetik
Die Einsatzmöglichkeiten von Sheabutter sind vielfältig. In der ästhetischen und medizinischen Kosmetik findet sie unter anderem Verwendung bei:
- Trockener Haut und Falten: Sheabutter versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und lindert Spannungsgefühle. Trockenheitsfältchen können bei regelmäßiger Anwendung geglättet werden. Das regenerierende Allantoin sorgt für Zellerneuerung und mehr Geschmeidigkeit.
- Narbenpflege: Frische Narben kannst du mit einer regelmäßigen Sheabutter-Massage schneller zum Abheilen bringen. Das verhärtete Gewebe wird durch die Butter elastischer und verhornt weniger. Die Massage regt zusätzlich die Durchblutung an. Die Sheabutter-Massage eignet sich auch für die Behandlung von Dehnungsstreifen.
- Sonnenschutz: Die Butter ersetzt zwar keine Sonnencreme, du kannst dich aber vor und nach intensivem Kontakt mit der Sonne damit eincremen. Das beruhigt die Haut.
- Neurodermitis: Wenn du unter Neurodermitis leidest, kannst du mit Sheabutter ebenfalls Erfolge erzielen. Sie lindert lästigen Juckreiz und beruhigt die erkrankte Haut oft sichtbar.
- Ekzeme und Ausschläge: Auch hier kann dir das Allroundtalent Abhilfe schaffen. Die entzündungshemmenden und heilenden Inhaltsstoffe der Butter lindern Juckreiz und nässende Wunden und verhindern gleichzeitig die Entstehung von Narben.
- Tierpflege: Leidet dein Haustier unter trockener Haut und kratzt sich häufig? Creme die betroffenen Stellen mit reiner, unraffinierter Sheabutter ein. Du brauchst bei reiner Sheabutter keine Sorgen machen, falls dein Tier die Creme von der Haut ableckt. Im Winter kannst du deinem Hund Gutes tun, indem du seine durch Eis und Streusalz aufgerauten Pfoten mit der Butter eincremst.
Tipp: Gib beim nächsten Vollbad etwas unraffinierte Sheabutter ins warme Badewasser. Die wohltuenden Inhaltsstoffe ziehen im warmen Wasser besonders gut in deine Haut ein. Dort macht sie deine Haut weich und geschmeidig.
Bestenliste: Die beste Bio-BodylotionWorauf du beim Kauf von Sheabutter achten solltest
Sheabutter dient als vielseitiges Heil- und Pflegemittel als Alleskönner in deiner Hausapotheke. DaVor dem Kauf solltest du ein paar Dinge beachten:
- Unraffinierte Butter: Kaufe nur unraffinierte Sheabutter. Im Supermarkt und den meisten Drogeriemärkten wirst du hauptsächlich raffinierte Produkte finden – bei ihnen sind in der Regel unnötige Duftstoffe oder andere Fette beigemischt. Die wertvollen Inhaltsstoffe gehen auf diese Weise verloren und ihre Wirkung verringert sich.
- Kaufe Sheabutter in Bio-Qualität. Du kannst bei Sheabutter auch nach dem Natrue-Zertifikat Ausschau halten. Das Siegel zertifiziert Naturkosmetik.
- Kaufe direkt beim Händler: Im Internet finden sich einige Anbieter, die ihre Sheabutter direkt aus Afrika beziehen (z.B. bei** Avocadostore). Informiere dich dennoch immer, woher der Händler seine Produkte bezieht und welche Inhaltsstoffe verwendet werden.
- Achte auf einen fairen Preis: Ein Kilo Sheabutter für 10 Euro kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Entscheide dich im Zweifel lieber für das etwas teurere Produkt und sorge so dafür, dass die Hersteller fair entlohnt werden.
- Ein höherer Preis bedeutet allerdings nicht automatisch bessere Arbeitsbedingungen oder gute Qualität. Achte deswegen auch auf Prüfsiegel wie das Fairtrade-Siegel, die auf fairen Handel und eine nachhaltige Produktion hindeuten.
Selbstgemachte Kosmetik aus Sheabutter
Du kannst unraffinierte Sheabutter wunderbar als Basis verwenden, um deine eigene Kosmetik herzustellen. Probiere doch einmal selbstgemachtes Lippenbalsam oder ein selbstgemachtes Deo.