Bei einer Intimrasur kommt es häufig zu Rasierpickeln und Entzündungen. Hier erfährst du, wie du dem mit wenigen Hinweisen vorbeugen kannst und erhältst Tipps für eine möglichst nachhaltige Rasur.
Intimrasur: Das solltest du beachten
Besonders im Intimbereich kann es nach einer Rasur schnell zu Pickeln oder Hautreizungen kommen. Um dies zu vermeiden, solltest du einige wichtige Hinweise beachten:
- Rasier deine Intimzone nur nass. Eine trockene Intimrasur kann deine Haut stark reizen. Rasiere dich am besten nach einer Dusche oder einem Bad – deine Intimhaare sind dann etwas weicher. Achte auch darauf, dass dein Rasierer bzw. Rasierhobel gut befeuchtet ist.
- Stumpfe Klingen sind einer der Hauptgründe für schmerzende Rasierpickel. Achte deshalb darauf, die Klingen regelmäßig zu wechseln.
- Rasiergel lässt die Klinge leichter über die Haut gleiten, sodass du somit kleinen Verletzungen vorbeugen kannst. Alternativ zum Rasiergel kannst du übrigens auch eine Rasierseife, Haarspülung bzw. einen Conditioner zum Rasieren verwenden.
- Rasiere immer in Wuchsrichtung der Haare und übe möglichst wenig Druck aus.
- Spül die Intimzone nach der Intimrasur mit etwas kälterem Wasser ab. Zur Beruhigung kannst du etwas Creme oder Lotion auftragen. Die Cremes sollten aber nicht mit den empfindlichen Schleimhäuten in Berührung kommen. Willst du vollständig natürliche Produkte benutzen eigen sich z.B. auch Aloe-Vera-Gel oder Kokos- bzw. Olivenöl als Pflegemittel.
- Damit sich keine Rasierpickel bilden, solltest du einige Tage nach der Intimrasur am besten keine enge Unterwäsche tragen. Ziehe idealerweise luftige Baumwollunterwäsche an.
- Schweiß begünstigt Hautirritationen. Schweißtreibende Workouts oder Saunagänge solltest du deshalb nach der Rasur vermeiden.
- Falls du doch einmal mit schmerzenden Rasierpickel oder Rasurbrand zu kämpfen hast, solltest du dich einige Tage lang nicht rasieren. So verhinderst du, dass sich die Stellen weiter entzünden. Sobald sich deine Haut wieder beruhigt hat, kannst du wieder Intimrasuren vornehmen.
Beachte: Eine Intimrasur ist kein Muss! Du allein entscheidest, ob du die Haare in deinem Intimbereich frei wachsen lassen oder entfernen willst.
Risiken der Intimrasur
Die Intimrasur ist für viele Menschen fester Bestandteil der Körperpflege – manche empfinden die kleinen Härchen als unattraktiv oder ungepflegt. Schamhaare wachsen jedoch nicht ohne Grund, sondern erfüllen eine wichtige Funktion: Sie halten Keime fern und verringern somit das Risiko von Infektionen.
Laut dem Dermatologen Professor Norbert Brockmeyer kann eine Intimrasur dazu führen, dass sich sogenannte Humane Papillomviren auf der Haut verteilen. Dies ist die Bezeichnung für eine Reihe von Viren, die an betroffenen Stellen Warzen bilden. Gelangen die Viren durch die Rasur an das Schambein, können sich die Warzen von dort aus großflächig ausbreiten, erklärt Professor Brockmeyer.
Ob durch die Intimrasur auch andere Geschlechtskrankheiten begünstigt werden, ist umstritten. Brockmeyer geht jedoch nicht davon aus. Allerdings besteht die Gefahr, dass neue Haare nach der Rasur „einwachsen“ können. Das heißt, sie wachsen unter der Haut in die falsche Wuchsrichtung. Dadurch kann es zu Entzündungen, eitrigen Pickeln und Furunkeln kommen.
Entschließt du dich also dazu, deinen Intimbereich zu rasieren, solltest du die Haut danach schonen. Idealerweise solltest du zudem zwei Tage lang auf sexuelle Kontakte verzichten.Denn bei der Intimrasur entstehen häufig kleine Mikroverletzungen, über die Bakterien leichter in den Schambereich eindringen und eventuell Geschlechtskrankheiten übertragen können. Wartest du einige Tage, bis sich die Verletzungen wieder geschlossen haben, besteht dieses Risiko nicht mehr.
Einen Plus-Punkt für die Intimrasur: Sie beugt Filz- oder Schamläusen vor, die sich in den Schamhaaren einnisten können. Entfernst du die Haare, nimmst du den Parasiten ihre Lebensgrundlage.
So rasierst du nachhaltig
Herkömmliche Intimrasur-Produkte wie z.B. Einwegrasierer bestehen aus Plastik, sind in Plastik verpackt und du musst sie immer wieder nachkaufen. Dadurch entsteht extrem viel Plastikmüll. Auch sogenannte Systemrasierer, bei denen du nur die Scherköpfe austauschen musst, produzieren noch viel Müll.
Eine nachhaltige Alternative sind Rasierhobel. Diese bestehen komplett aus Edelstahl und halten deshalb meist ein Leben lang. Das einzige, was du hier ab und an wechseln musst, sind die einzelnen Rasierklingen. Diese kannst du ganz leicht nachkaufen – sie sind meist in dünner Pappe verpackt. (Hobel und Klingen kannst du im Fachgeschäft oder online bei Avocadostore** kaufen.)
Viele herkömmlich Rasiergels enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe, die der Umwelt oder deiner eigenen Gesundheit schaden. Dazu gehören z.B. einige Tenside und Emulgatoren (wie z.B. PEG-Derivate), Parfüms oder bestimmte Arten von Parabenen. Mehr zu diesem Thema erfährst du in diesem Artikel: Die schlimmsten Inhaltsstoffe in Kosmetik
Tipp: Apps wie Codecheck können dir helfen, nachhaltiger einzukaufen. Scanne einfach den Barcode des Produktes – die App macht dich auf bedenkliche Inhaltsstoffe aufmerksam.
Willst du bei der Intimrasur komplett auf Plastikmüll verzichten, kannst du eine Rasierseife (zum Beispiel von Avocadostore**) statt Rasiergel verwenden. Seifen gibt es oft unverpackt oder in dünnen Pappschachteln zu kaufen. Zudem halten sie sehr lange. Mit einem Rasierpinsel kannst du sie aufschäumen und leicht auf den Beinen, unter den Armen und im Intimbereich verteilen.
Ausführlichere Tipps zu einer möglichst nachhaltigen Rasur findest du in diesem Artikel: Mit Rasiermesser oder Rasierhobel: So gelingt die Zero-Waste-Rasur