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Elastan: Besonderheiten und warum die Kunstfaser problematisch ist

Stoffe aus Elastan sind beliebt und vielseitig einsetzbar. Du findest Elastan in Kleidung, Kissen, Vorhängen und anderen Textilien. Für Umwelt und Klima ist die Kunstfaser jedoch problematisch.

Elastan ist eine synthetisch hergestellte Textilfaser, die in der Bekleidungsindustrie weit verbreitet ist. In Amerika und Asien wird Elastan auch als „elastane fiber“ oder „spandex“ bezeichnet, seltener auch als „Lycra“.

Die Faser ist – ihr Name verrät es schon – extrem dehnbar und formbeständig. Um bis zu 700 Prozent lässt sich Elastan in die Länge ziehen und kehrt danach trotzdem wieder in ihre Ursprungsform zurück. Der Stoff wird deshalb gerne zu Sportkleidung, Outdoormode oder Heimtextilien wie Bettbezügen und Laken verarbeitet. Elastan ist außerdem für den Stretch-Effekts bei Jeans verantwortlich. Der Stoff ist sehr reißfest, knittert nicht und lässt sich gut färben. Trotz seiner durchaus praktischen Eigenschaften birgt die Chemiefaser jedoch große Probleme für die Umwelt.

Elastan: Darum ist der Stoff so problematisch

Der EU-Textilkennzeichnungsverordnung zufolge müssen Elastanfasern zu mindestens 85 Prozent aus Polyurethan bestehen.

  • Polyurethan ist eine Kunstfaser, die unter anderem aus Erdöl, Erdgas, Steinsalz und Schwefel gewonnen wird. Erdöl ist eine Gefahr für Umwelt und Klima. Denn besonders bei Abbau und Verbrennung kann es zu giftigen Dämpfen kommen, warnt der BUND. Diese Dämpfe können sich in der Atmosphäre anreichern.
  • Außerdem ist die Produktion des Elastan-Grundstoffs Polyurethan mit einem hohen Energie- und Sicherheitsaufwand verbunden. Bei der Herstellung entstehen mehrere Zwischenprodukte, die mit vielen Risiken verbunden sind. Das Institut für Baubiologie und Ökologie erklärt, dass „alle Zwischenprodukte in hohem Maße giftig“ seien.

Elastan – Umweltverschmutzung durch Kunstfasern

Heutzutage bestehen viele Stoffe aus synthetischen Fasern. Dies ist ein ernstzunehmendes Problem: Alle Textilien verlieren durch Reibung und Abnutzung nach und nach Teile ihrer Fasern. Besonders in der Waschmaschine lösen sich bei jedem Waschgang unzählige Mikropartikel heraus. Diese werden auf direktem Weg in unser Abwasser gespült. Das ist oft problematisch:

  • Bei Naturtextilien wie Baumwolle, Leinen, Hanf oder anderen Pflanzenfasern ist das weitgehend unproblematisch.
  • Kleinstpartikel aus Synthetikfasern – wie Elastan – wandern dagegen als Mikroplastik über das Abwasser in unsere Meere. Das Mikroplastik ist schlichtweg zu klein, um in Klärwerken aufgefangen zu werden. Es kann ungehindert in die Natur fließen. Zu diesem Schluss kamen Forscher des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. Die Forscher konnten Mikroplastik in allen Weltmeeren nachweisen – sogar im arktischen Eis. Ist das Mikroplastik einmal in der Natur, bleibt es dort. Es zersetzt sich nicht und kann auf natürlichem Wege nicht abgebaut werden.
  • Traurige Folge der Verschmutzung: Auch in Fischen, Meeressäugern, Muscheln und Wasserpflanzen konnten erschreckende Mengen Mikroplastik gefunden werden, wie Greenpeace berichtet.

Leider ist auch ein mögliches Recycling von Kleidung derzeit noch sehr kompliziert und nicht ausgereift. Darauf weist zum Beispiel Greenpeace hin. Während die Wiederverwertung für Naturmaterialien wie Baumwolle aber schon unter Aufwand möglich ist, gibt es noch keinerlei Verfahren für synthetische Mischfasern wie Elasthan.

Spezielle Wäschenetze verringern Umweltverschmutzung

Von heute auf morgen lassen sich nicht alle schädlichen Synthetikfasern aus der Welt verbannen. Wahrscheinlich hast auch du einige Teile mit einem Kunststoffanteil im Kleiderschrank. Um die Umweltverschmutzung zumindest beim Waschen zu verringern, gibt es inzwischen aber spezielle Wäschebeutel wie Guppyfriend, in die du deine Kleidung packen kannst (z.B. online erhältlich bei **Avocadostore). Die Beutel bestehen aus High-Tech-Materialien, die selbst keine Fasern verlieren. Gibst du deine Kunstfaser-Kleidung jeweils vor dem Waschen in den Beutel, sammelt sich ein Großteil der Mikropartikel darin. Diese kannst du anschließend im Restmüll entsorgen.

Alternativen zu Kleidung aus Elastan

Wäschebeutel sind schon eine gute Übergangslösung, wenn du Kleidung aus Elastan oder Elastan-Mischung im Schrank hast. Besonders nachhaltig ist es aber, wenn du gleich Kleidung aus Naturfasern kaufst. Zum Beispiel aus zertifizierter Bio-Baumwolle.

Glücklicherweise denken heute immer mehr Textilhersteller in Richtung Nachhaltigkeit. So gibt es inzwischen eine große Auswahl an toller Kleidung aus Naturfasern, bei denen die Gefahr der Umweltverschmutzung deutlich geringer ist. Achte bei deinem Kleidungskauf daher immer auf das Etikett. Oft verstecken sich selbst bei nachhaltig ausgewiesenen Stücken synthetische Anteile darin.

Außerdem gibt es mittlerweile Hersteller, die Kleider aus recyceltem Elastan anbieten, wie auch die ZEIT berichtet. Für die Kleidung musste also kein neues Elastan produziert werden. Doch auch diese Kleidungsstücke verlieren in der Waschmaschine Mikroplastik. Naturfasern bleiben also die beste Wahl.