Amla-Pulver gilt als umweltfreundlichere und gesündere Alternative zu herkömmlichen Shampoos. Was es mit dem Wirkstoff genau auf sich hat, erfährst du hier.
Amla-Pulver ist ein zentraler Bestandteil der natürlichen Haarkosmetik. Als Shampoo angewendet soll es das Haar nicht nur entfetten, sondern auch Wachstum und Glanz fördern, die Haarstruktur stärken und sogar das Ergrauen der Haare verhindern.
Ursprünglich stammt der Amla-Baum aus Indien. Die Früchte kommen auch in der ayurvedischen Lehre vor. Heute ist die Amla-Frucht auch in Europa als Frucht für Schönheit und Jugend bekannt. Doch von den zahlreichen Mythen, die sich um Amla-Pulver ranken, entsprechen nicht alle der Wahrheit.
Amla-Pulver: Kauf und Anwendung
Amla-Pulver wird aus den zermahlenen Blättern des Amlabaums gewonnen. Dieser ist auch als „Indische Stachelbeere“ bekannt. Du findest es mittlerweile in verschiedenen Drogeriemärkten, Reformhäusern, Bioläden oder auch online. Achte beim Kauf möglichst auf Bio-Qualität, um den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden zu vermeiden. Bio-Amla-Pulver findest du zum Beispiel online bei der Naturkosmetik Werkstatt. Dort kosten 50 Gramm 3,90€.
Um deine Haare damit zu waschen, kannst du folgende Schritte befolgen:
- Rühre das Amla-Pulver im Verhältnis 1:1 mit heißem Wasser an und vermische die Komponenten, bis eine dickflüssige Masse entsteht. Bei dichterem oder dickerem Haar benötigst du eventuell etwas mehr Pulver und Wasser.
- Lasse das Gemisch für 15 Minuten stehen.
- Trage das Gemisch mit einem Pinsel, einem Löffel oder den Händen gleichmäßig auf der Kopfhaut auf.
- Lasse es ein paar Minuten lang einwirken.
- Spüle die Amla-Masse anschließend mit lauwarmem Wasser gut aus. Nun kannst du deine Haare trocknen lassen. Eine erneute Wäsche ist nicht notwendig.
Wenn von der Amla-Paste noch etwas übrig ist, solltest du diese so schnell wie möglich verbrauchen. Fülle sie am besten in ein verschließbares Gefäß und bewahre sie im Kühlschrank auf. Dort hält sie sich etwa zwei bis drei Tage. Im trockenen Zustand hält sich das reine Pulver mehrere Monate bis Jahre.
Alternativ kannst du auch ein flüssiges Shampoo kaufen, das Amla enthält. Achte beim Kauf möglichst auf zertifizierte Naturkosmetik.
Wie wirkt Amla-Pulver?
Im Vergleich zu herkömmlichen Shampoos hat selbst angemischtes Amlapulver einen entscheidenden Vorteil: Es ist frei von bedenklichen Zusatzstoffen wie zum Beispiel Silikonen, Mineralölen, Mikroplastik, Duftstoffen oder Parabenen. Einige von ihnen können Allergien auslösen, die Kopfhaut reizen oder sogar Krebserkrankungen begünstigen.
Auch aus ökologischer Perspektive sind sie bedenklich: So sind viele dieser Zusatzstoffe nicht oder nur schwer biologisch abbaubar. Über das Duschwasser können sie in Gewässer gelangen und dort das ökologische Gleichgewicht stören. Weitere Informationen erhältst du hier: Die schlimmsten Inhaltsstoffe in Kosmetik
Amla-Pulver ist als natürliches Produkt hingegen biologisch abbaubar. Seine genaue Wirkung auf die Haarstruktur ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Da es jedoch reich an verschiedenen Mikronährstoffen und Antioxidantien (wie Vitamin C, Vitamin A, Eisen oder Magnesium) ist, ist davon auszugehen, dass es die Gesundheit der Haare und der Kopfhaut fördert.
Eine Studie aus dem Jahr 2020 untersuchte zudem, ob ein Präparat mit Amla-Extrakt Haarausfall bei Männern entgegen wirken könnte. Das Ergebnis: Das Haarprodukt wirkte und zeigte keine unerwünschten Nebenwirkungen.
Fazit: Gesundheit und Nachhaltigkeit
Auch wenn die genaue Wirkung von Amla noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt ist, spricht kaum etwas dagegen, das Produkt als Shampoo auszutesten. Wenn du bisher konventionelle Shampoos benutzt hast, solltest du nur beachten, dass Amla dein Haare eventuell nicht so stark entfettet. Deine Haare benötigen eventuell also etwas Zeit, um sich an das Pulver zu gewöhnen und von selbst weniger Talg zu produzieren.
Der einzige Nachteil des ayurvedischen Mittels: Es stammt häufig aus indischem Anbau und muss dementsprechend lange Transportwege bis nach Europa zurücklegen. Oder du probierst andere Shampoo-Alternativen aus, die du problemlos regional kaufen kannst, zum Beispiel Roggenmehl-Shampoo.