Schlämmkreide ist ein Naturprodukt, das früher in fast jedem Haushalt zu finden war. Mittlerweile wird es jedoch nur noch selten genutzt. Dabei kann die Heilkreide vielfältig eingesetzt werden, z.B. für die Zahnpflege oder als Reinigungsmittel.
Schlämmkreide – was ist das?
Schlämmkreide, auch Heilkreide oder chemisch Calciumcarbonat genannt, wird aus feinem Kalkgestein gewonnen und kann nach der Aufbereitung als umweltschonender Ersatz für etliche chemische Kosmetika und Reinigungsmittel dienen.
Kreidefelsen gibt es in vielen europäischen Ländern überwiegend in Küstenregionen, auch in Deutschland – insbesondere die Insel Rügen ist hierfür bekannt. Schon seit der Antike wird Kreide hauptsächlich als Weißpigment genutzt. Schlämmkreide ist eine Bezeichnung für sehr feine Kreide von hoher Qualität, aus der bereits Verunreinigungen wie Sand, Muschelstücke und kleinere Steinchen entfernt wurden. Diese wird häufig zur schonenden Reinigung von diversen Oberflächen – auch der Haut – eingesetzt.
Kaufen kannst du die Schlämmkreide in Apotheken und Reformhäusern.
Schlämmkreide gegen Flecken
Schlämmkreide hilft sehr gut bei hartnäckigen Flecken, insbesondere Fettflecken. Gib einfach etwas von der Kreide auf den Fleck, sodass er vollständig bedeckt ist. Lasse sie mindestens eine Viertelstunde einwirken. Anschließend musst du deine Kleidung nur noch einmal waschen und der Fleck sollte verschwunden sein.
Doch nicht nur bei Flecken auf der Kleidung ist Schlämmkreide hilfreich. Auch bei Holzmöbeln kannst du eine Mischung aus Kreide und Alkohol (Spiritus) verwenden, um lästige Flecken schonend aus dem Holz zu entfernen. Gib die Mischung auf die betreffende Stelle und warte einfach, bis der Alkohol verdunstet ist. Anschließend wischst du die Kreide mit einem Tuch ab – fertig!
Schlämmkreide als Reiniger im Haushalt
Häufig wird Schlämmkreide zur sanften Reinigung von empfindlichen Oberflächen verwendet. Du kannst sie beispielsweise nutzen, um:
- Besteck und Edelstahloberflächen zu putzen
- angelaufenen Gold- und Silberschmuck zu polieren
- Holzmöbel zu reinigen
- und weiße Flächen, wie Fensterrahmen zu reinigen
- Fliesenfugen zu reinigen.
Alles was du dafür benötigst, ist eine Mischung aus etwas Schlämmkreide und Wasser. Die Paste sollte nicht zu flüssig sein. Bei Silber kannst du zusätzlich etwas Spiritus hinzugeben, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Beim Reinigen von Edelstahl hingegen lässt sich Schlämmkreide zusammen mit einem Löffel Schmierseife hervorragend als milde Scheuermilch einsetzen.
Sollten sich dennoch manche dunklen Flecken nicht entfernen lassen, kannst du etwas Essig oder Essigessenz zu deiner Mischung hinzufügen. Vor allem bei weißen Oberflächen ist dies nützlich (jedoch nicht bei empfindlichem Holz!).
Zahnpasta mit Schlämmkreide
Du kannst Schlämmkreide aber auch wunderbar verwenden, um deine Zähne zu reinigen. Sie entfernt sanft Belag auf den Zähnen, wobei sie den Zahnschmelz nicht schädigt. Wenn du in Zukunft auf fragwürdige Inhaltsstoffe und Mikroplastik verzichten möchtest, ist selbstgemachte Zahncreme eine wunderbare Alternative.
Schlämmkreide bei leichtem Sonnenbrand
Wenn du zu lange in der Sonne warst und deine Haut juckt, brennt oder spannt, kann eine Tinktur aus Kreide und etwas Naturjoghurt helfen. Vermische dafür einfach die Schlämmkreide mit dem Joghurt im Verhältnis 2:1 (Kreide:Joghurt) – fertig ist deine eigene After-Sun-Lotion!
Die Creme hat in erster Linie eine kühlende Wirkung und beruhigt die gereizte Haut an den betroffenen Stellen. Sie wirkt zugleich entzündungshemmend und kann auch im Gesicht aufgetragen werden. Einfach nach etwa 20 Minuten mit Wasser abwaschen, und schon fühlt sich deine Haut weich und entspannt an.